Herzlich willkommen zum Podcast: Impulse für Deine Motivation. Mein Name ist Dirk Schmidt. Du kannst Dich heute wieder auf ein sehr inspirierendes und informatives Gespräch mit meinem heutigen Gast, dem Experten für Online-Marketing-Strategien, Florian Lapiz aus Hamburg freuen. Und wir haben unser Gespräch auf der Dachterrasse bei wunderschönem Wetter von dem Hamburger Hotel Side aufgenommen. Da kommt es hin und wieder zu Nebengeräusche. Dies bitte ich Dich zu entschuldigen. In der ersten Folge erfährst Du unter anderem einige wesentliche Strategien für Deine Selbstmotivation und wertvolle Zutaten für ein glückliches Leben und drei persönliche Motivationstips von Florian. Und nun wünsche ich Dir ganz viel Spaß bei unserem spannenden Gespräch. Lieben Gruß, Dein Dirk.
So. Herzlich willkommen. Ich freue mich ganz besonders. Mein heutiger Gast ist Florian Lapiz. Ja moin. (Florian Lapiz: Hallo. Grüß Dich.) Wir sind hier in Hamburg. Wir reden ja moin hier, oder? (Florian Lapiz: Ja, ja.)
Florian Lapiz: Iron Performance und Worknotes, das sind meine beiden aktuellen Projekte.
Dirk Schmidt: Ah Wahnsinn. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Florian Lapiz: Ja. Iron Performance ist einfach eine große Onlineagentur, die wir jetzt grade aufbauen mit Matthias Niggehoff. Matthias Niggehoff, einer der erfolgreichsten deutschen Podcaster, der sich sehr intensiv mit dem Thema Psychologie beschäftigt. (Dirk Schmidt: Okay.) Das ist auch so einer unserer großen Pluspunkte in dieser Agentur, dass wir den Focus auf ja, Verkaufspsychologie setzen. Das wir fundierte Konversion machen und da wirklich uns auskennen und dort viele Projekte jetzt gerade anstoßen. Genau. Und ganz kurz, Worknotes ist meine eigene Notizbuchmarke, kurzes Placement. Ja ein Notizbuch nur für Kreative und nur für Macher, ganz ganz klar. Wie gesagt, es perforiert. Wir haben sehr dickes Papier und die Farbe der Kreativität Orange. Und das ist so ein ja, ein gutes ja Projekt, was ich nebenbei auch noch aufziehe.
Dirk Schmidt: Das passt ja zu der Tischfarbe wie ausgewählt, oder? (Florian Lapiz: Genau. Sehr kontrastreich hier.) Ist ja super Marketing hier. (Florian Lapiz: Genau.) Wie lange machst Du das schon, was Du tust?
Florian Lapiz: Das Worknotes die Marke, die baue ich jetzt seit 2016 auf und Iron Performance haben wir direkt letzte Woche die GmbH gegründet. (Dirk Schmidt: Oh. Glückwunsch.) Da ist jetzt grade einiges dran zu tun und selbstständig bin ich seit 2012.
Dirk Schmidt: Oh. Das ist ja ein riesen Markt, in dem Ihr Euch da bewegt. (Florian Lapiz: Ja.) Was hat Dich dazu bewogen, in die Selbstständigkeit zu gehen Flo?
Florian Lapiz: Grundsätzlich Freiheit. (Dirk Schmidt: Ja.) Und ich wollte, oder ich will mehr erreichen. Ich war einfach nicht mehr zufrieden mit den verschiedenen Jobs, die ich gemacht habe. Das hat mich nicht mit den Leuten nicht auf einer Ebene geführt. Also egal wo ich war, verschiedene Werbeagenturen. Ich war früher auch bei Yahoo, der ein oder andere kennt den Laden noch. Und ja, mir hat das-. Es hat einfach nicht gepasst und ich wollte was Eigenes aufbauen. Ich glaube, das ist so der Hauptgrund. Was Eigenes aufzubauen und mir die Zeit selber einzuteilen.
Dirk Schmidt: War die Lust, was Eigenes zu tun größer? Oder der Schmerz, dass zu verlassen, was Du hattest?
Florian Lapiz: Die Lust was Eigenes zu tun. (Dirk Schmidt: Ja. Bei mir ist der Schmerz immer ein guter Antreiber.) Ja. (Dirk Schmidt: Kennst Du auch?) Ja ich kenne es von Tony Robbins, der sagt, wenn der Schmerz groß genug ist dann musst Du was Neues machen. (Dirk Schmidt: Ja.) Viele sind aber noch in der-. Also viele Jammern viel, der Schmerz ist aber noch nicht groß genug, dass sie jetzt aus ihrem Angestelltendasein oder aus ihrer aktuellen Position wechseln. (Dirk Schmidt: Aus der Komfortzone.) Genau.
Dirk Schmidt: Ich sage immer, Du musst die Betriebstemperatur erhöhen Flo und dann kommst Du ins Handeln. (Florian Lapiz: Richtig.) Wenn es warm genug ist. Wir haben hier zwei Motivatoren. Also Lust, Gewinn hin zur Freude, was Du getan hast und Schmerz vermeiden. Von der Psychologie her ist Schmerz vermeiden der größere Antreiber. Weil in der Regel greifen wir Menschen nur einmal auf die heiße Herdplatte. Das ist ein guter Lerneffekt. (Florian Lapiz: Ja.) Und Du hast, Du bist glücklich mit dem, was Du tust. (Florian Lapiz: Ja.) Was treibt Dich an? Hast Du Motivatoren, wo Du drauf drückst, das Du motiviert bist? Oder-.
Florian Lapiz: Ich habe Gedanken, die mich motivieren. Also ich stehe immer jeden Morgen dann auf und es ist einfach schön, was aufzubauen, was man irgendwo wiedersieht. Oder, wenn wir grade mit großen Kunden jetzt uns anfreunden und da was aufbauen. Einfach-. Es geht gar nicht um das Geld. Es geht darum, was Eigenes, was man selber geschaffen hat, hochzuziehen und das halt wiederzuerkennen in verschiedenen Medien. (Dirk Schmidt: Ja.) Ja genau. Das treibt mich an und ich-. Bei mir ist es so, ich freue mich nicht auf das Wochenende, ich freue mich auf Montag. Das klingt vielleicht so ein bisschen Klischeehaft, Unternehmermäßig. Aber bei mir ist es wirklich so, ich-. Für mich ist das alles nicht Arbeit. Für mich ist das j, so doof das klingt meine Leidenschaft. (Dirk Schmidt: Ja. Du machst das gerne, was Du tust.) Ich mache das sehr gerne, ja. (Dirk Schmidt: Machst es freiwillig.) Ich mache es freiwillig.
Dirk Schmidt: Ja. Das ist wichtig. Weil wenn Du so in Unternehmen reingehst in Deutschland, die meisten Menschen tun was, weil sie es tun müssen. Aber die wenigsten machen es freiwillig.
Und ich glaube, der Erfolg stellt sich erst ein, wenn Du Deine Begabung gefunden hast. Mit einer Prise also Freiwilligkeit und hast Spaß dabei. (Florian Lapiz: Ja. Spaß ist auf jeden Fall sehr wichtig.) Also Du freust Dich auf den Montag?
Florian Lapiz: Ja. Weil es da viel zu tun gibt und ja, macht einfach Spaß sich auszutauschen mit den Kollegen, mit den Kunden Sachen abzustimmen. Ich bin auch so ein bisschen Technikverliebt. Ich baue dann selber noch mal an irgendwelchen technischen Sachen rum. Ja, da ist so ein großer-. Da muss ich auch an mir arbeiten, Sachen abzugeben, nicht alles selber machen zu wollen. Das ist so eine Baustelle bei mir noch.
Dirk Schmidt: Bist Du ein Perfektionist?
Florian Lapiz: Nein, das nicht. (Dirk Schmidt: Gar nicht?) Nein. Dafür bin ich zu faul. Nein. 80/20.
Dirk Schmidt: Ja? 80 Prozent ist okay? Oder Pareto Prinzip?
Florian Lapiz: Genau. Pareto Prinzip. Also 80 Prozent langt auf jeden Fall und die letzten. Das ist zu viel Zeitaufwand, zu viel Budget, zu viel Energie. (Dirk Schmidt: Ja?) Aus meiner Sicht langt es, braucht man das nicht.
Dirk Schmidt: Also Pareto sagt ja 20 Prozent der Dinge machen 80 Prozent Umsatz oder Kunden. Das langt. (Florian Lapiz: Ja.) Wie treibst Du Dich noch an? Also Gedanke, was der-. Ist das was Besonderes?
Florian Lapiz: Durch meine Geschäftskollegen. Die teilweise auch andere Vorstellungen haben oder einfach mal mehr Ansporn, also da das war dann auch der Grund warum ich das gegründet habe, Matthias Niggehoff und Felix. Einfach weil wir oder weil ich gemerkt habe in der jahrelangen Selbstständigkeit, das ist zwar alles gut, aber eins plus eins ist halt drei. Also Du wirst angetrieben-. Oder bei uns ist es so, wir peitschen uns selber gegenseitig an. Es gibt immer so Sprachnachrichten am Morgen, so Motivations-. Die sind dann immer sehr aufgedreht, wir übertreiben da auch. Aber das treibt uns halt an und das gibt immer guten Push und auch die Einsichten, also auch von anderen. Sich da auszutauschen und da sind wir zu Dritt echt ein gutes Trio. (Dirk Schmidt: Also Feedback auch von außen zu bekommen.) Absolut ja. Auf jeden Fall. Sehr sehr wichtig.
Dirk Schmidt: Jetzt bist Du ja erst seit zwei Jahren selbstständig. (Florian Lapiz: Nein, seit 2012 bin ich.) Seit 2012. Ach so, mit dem Notizbuch. (Florian Lapiz: Genau.) 2016. Da gab es ja in den sechs Jahren gab es ja bestimmt auch Rückschläge, oder? (Florian Lapiz: Ja absolut.)
Florian Lapiz: Nein. Da würde ich jetzt lügen. Also da würde-. Nein, das gehört dazu. (Dirk Schmidt: Ja?) Natürlich.
Dirk Schmidt: Wie gehst Du mit diesen Dingen um?
Florian Lapiz: Ich versuche das immer erst mal mit mir selber auszubaldowern, aber dann meistens bespreche ich das am Ende doch mit meiner Frau oder mit engen Freunden noch mal, hol mir da Tipps.
Dirk Schmidt: Du reflektierst Dich erst mal nach innen oder schreibst Du Dinge auf?
Florian Lapiz: Ich schreibe alles auf, so doof es klingt. Nur beim Aufschreiben passiert ein Prozess oder es passiert etwas. Also man muss Sachen erst mal aufschreiben, weil dann überlege ich da drüber und wenn man Sachen nicht aufschreibt, es geht zu schnell aus dem Kopf und das geht zu schnell unter. Deswegen schreibe ich das meiste auf. Ich führe auch ein Tagebuch. Also ich habe mehrere von diesen Dingern hier. Ich führe ein Tagebuch, wo ich morgens wirklich alles reinschreibe. Meine Routine, Ziele aber auch wofür ich dankbar bin.
Dirk Schmidt: Du verkaufst die auch. Da hast Du auch mehrere?
Florian Lapiz: Ja. A4, A6, A5. (Dirk Schmidt: Super.) Nein, darum soll es aber nicht gehen. Nein aber ich finde so, wie Dirk Reuter sagt: „Denken auf Papier.“ Ist, finde ich, ist ein sehr sehr wichtiger Punkt.
Dirk Schmidt: Ja. Also Du schreibst das wirklich noch mit Hand auf? Weil die meisten tippen ja heute und denken, sie haben es aufgeschrieben. Aber das ist nur der gleiche Effekt, glaube ich.
Florian Lapiz: Das ist der Prozess. Du musst da Sachen selber auf Papier bringen. Dann gehst Du damit ganz anders um. Das haftet auch viel besser. (Dirk Schmidt: Du reflektierst dann noch mal.) Ja genau. (Dirk Schmidt: Und wenn Du da nicht weiterkommst, Gespräch von außen.) Ja. Oder auch abstimmen mit der Frau auf jeden Fall. Auch mal also jemanden, der andere Gedanken hat oder nicht so in dieser technischen Onlinewelt zugange ist. Da hilft es auch mal, eine ganz andere Meinung sich abzuholen oder einzuholen.
Dirk Schmidt: Wo lernst Du mehr? Mit Erfolgen oder Niederlagen?
Florian Lapiz: Niederlagen, ganz klar. (Dirk Schmidt: Ja?) Absolut.
Dirk Schmidt: Was nimmst Du da mit immer?
Florian Lapiz: Na ja, ich überlege mir, wie das Problem-. Wie hätte es vermieden werden können oder was kann ich besser machen beim nächsten Mal? Also dort auch dann mit den Kollegen drüber sprechen oder selber Feedback einholen. Ich glaube, es ist ganz ganz wichtig oder viele reflektieren einfach nicht und viele sind sehr sehr von sich überzeugt und sehen manche Sachen nicht klar. Und da ist ganz ganz wichtig ja, Feedback sich abzuholen. (Dirk Schmidt: Ja. Also von außen auch mal.) Von außen auf jeden Fall. (Dirk Schmidt: Von anderen.) Ja. Das ist ganz wichtig.
Dirk Schmidt: Gehe mal davon aus, Du triffst Dich heute, wo Du 20 Jahre alt warst. Mit Deiner Erfahrung, mit dem Wissen, was Du Dir angeeignet hast von heute. Welche drei Dinge würdest Du Dir mit auf den Weg geben?
Florian Lapiz: Oha. Das ist-. Ja. Also wenn ich jetzt 20 Jahre alt wäre. Okay. (Dirk Schmidt: Du triffst Dich von außen.) Ich treffe mich. (Dirk Schmidt: Ja. Du redest mit Dir selbst dann. Drei Dinge darfst Du Dir mitgeben.) Mehr auf das Bauchgefühl zu hören und dann, um schneller eine Entscheidung zu fällen. Das würde ich Nummer eins. Dann größer Denken, also wirklich in größeren Maßstäben denken. (Dirk Schmidt: Das versteht der Flo von 20 nicht.) Okay. Ja, das ist etwas gemein. Ja, einfach den Standard zu erhöhen. Einfach, das ist auch so eine Robbins Nummer, einfach Race of Standards, einfach größer, seinen eigenen Standard einfach größer zu denken, sich vorzustellen, dass man halt ein riesengroßes Haus hat, ein riesengroßes Auto. Es geht gar nicht um die Sachen an sich, sondern einfach die Komfortzone oder das Wohlfühlgefühl einfach zu erweitern. Also da einfach größer zu denken und dann mit größeren Zielen zu arbeiten. (Dirk Schmidt: Also im materiellen Bereich größer zu denken habe ich jetzt gehört oder auch im immateriellen Bereich.) Beides. (Dirk Schmidt: Beides. Okay. Ja.) Und mehr Zeit zu nehmen auch für die Gesundheit. Also viel Sport und das einfach de-priorisieren, weil eins ist eine Sache, die sehr wichtig ist, die habe ich damals noch nicht so gesehen, der Körper und der Geist, die müssen miteinander harmonieren. Das ist ganz ganz wichtig. Also wenn der Körper schwach ist, dann ist der Geist auch schwach. Also das ist ganz wichtig, dass man halt viel Sport macht, weil dann kann man auch im Business sehr gut Leistung bringen. (Dirk Schmidt: Zu mir hat mal jemand gesagt: „Du bist, was Du isst und was Du denkst. Und was Du trinkst.“) Die beiden Sachen gehören einfach-. (Dirk Schmidt: Ist eins. Das ist, glaube ich eins.) Und das würde ich halt, in jüngeren Jahren hätte ich, würde ich das mehr beachten. (Dirk Schmidt: Ja.) Da einfach dem Sport mehr Fokus geben und sauberer zu essen. Ja, dann ist man halt auch fitter.
Dirk Schmidt: Ja. Also Gesundheit, Vitalität, Ernährung denken. Der zweite Punkt war großes Denken. (Florian Lapiz: Genau, größer Denken, ja.) Und das erste war Standards.
Florian Lapiz: Das erste war genau, die Standards zu erhöhen, beziehungsweise die Entscheidung schneller zu fällen, wenn etwas nicht passt. Dass man auf sein Bauchgefühl mehr hört. Dass man nicht sagt: „Ich mach das dann doch noch mal.“ Nicht mit Hoffnung arbeiten, sondern wirklich mit seinem Bauchgefühl und dann schneller eine Entscheidung treffen.
Dirk Schmidt: Ist das Intuition?
Florian Lapiz: Ich würde sagen, ja.
Dirk Schmidt: Das haben wir alle mal gehabt, oder? (Florian Lapiz: Ja.) Das wird uns irgendwo abtrainiert. Die Kinder haben, wenn Du so ein kleines Kind siehst, die machen alles intuitiv. (Florian Lapiz: Ja.) Und irgendwo wird es uns abtrainiert.
Florian Lapiz: Ja, die spielen gerne in der Sandburg, da sagt keiner: „Jetzt hör auf.“ Sondern die machen das alles, weil sie Spaß dran haben.
Dirk Schmidt: Du musst die Sandburg besser performen, das sagt keiner zu denen. Die tun das, weil sie Bock drauf haben. (Florian Lapiz: Ja.) Und bei uns irgendwie wird das aberzogen. Das hättest Du Dir gewünscht.
Florian Lapiz: Ja. Wobei ich trotzdem sehr, ich bin ja schon ein bisschen älter, viel ausprobiert habe und auch dankbar bin, dass ich da auch die Chance hatte, das alles auch zu machen. (Dirk Schmidt: Ja.) Also jetzt zwei Ausbildungen gemacht, ich habe verschiedene Praktikas gemacht. Auch in der Selbstständigkeit verschiedenste Sachen ausprobiert. Aber jetzt langsam bin ich angekommen.
Dirk Schmidt: Ja. Ich denke, das Leben ist ein Weg, oder?
Florian Lapiz: Ja das stimmt, aber die Themen. Die Themenrichtung also Marken aufbauen, Kunden betreuen beim Markenaufbau. Also die Richtung, das ist, glaube ich das, was mir wirklich Spaß macht und wo ich wirklich auch längerfristig dran arbeiten kann. (Dirk Schmidt: Ja. Also Bauchgefühl ist wichtig.) Absolut. (Dirk Schmidt: Auch in der Wirtschaft. Weil viele glauben das ja nicht.) Ich würde sagen, aus meiner Sicht ja.
Dirk Schmidt: Ich sehe das genauso. Intuition, ein Gefühl zu haben für die Dinge. Und meistens ist der erste Eindruck der richtige.
Florian Lapiz: Ja. Auf jeden Fall. Also ich finde es nach wie vor wichtig. Gerade auch bei Geschäftsentscheidungen oder wenn man sich mit Neukunden trifft. Ist immer wichtig, auch da auf sein Bauchgefühl zu hören. Sich mit den Leuten, dem eigenen Team und Mitgliedern abzustimmen.
Dirk Schmidt: Wenn man dann irgendwo ein schlechtes Gefühl hat und es scheitert, suchen wir uns Gründe, warum es gescheitert ist. Aber der Bauch hat was anderes gesagt. Ist schon Irrsinn oder? (Florian Lapiz: Ja.) Da spielt so die Ratio wieder die große Rolle dann.
Florian Lapiz: Ich habe auch das Unterbewusstsein, darf man nicht unterschätzen. Das ist ein sehr sehr mächtiges Werkzeug und ja, das hat sehr viel mit dem Bauchgefühl zu tun.
Dirk Schmidt: Das Unterbewusstsein steuert circa 90 Prozent unseres Tuns. (Florian Lapiz: Ja, das vergessen wir nur sehr häufig.) Und wir hören trotzdem immer wieder auf den Kopf, weil wir glauben-. Aber das Bauchgefühl, wie Du sagst, ist das entscheidende. Also Umgang mit Niederlagen. Das würde mich noch interessieren. Wie gehst Du um, wenn Du einen Fehler gemacht hast oder hast eine Niederlage oder es kommen fünf Probleme auf einmal. Wie gehst Du damit um? Hast Du da eine Strategie oder einen Trick oder-.
Florian Lapiz: Ich habe da keine Strategie. (Dirk Schmidt: Nicht?) Bin ich ganz ehrlich. Ich würde erst mal noch mal reflektieren, diese Niederlage, dieser Fehler. Lag es an mir oder lag es an einem Mitarbeiter? Um gar nicht jetzt, um die Schuld zu geben, sondern einfach jetzt zu gucken, wie kann man es nächstes Mal besser machen. (Dirk Schmidt: Okay.) Wie kann man es verhindern? Wie kann man das optimieren? Und dann würde ich, wenn es ein Mitarbeiter war oder ein Teammitglied, mit dem offen reden aber ohne Druck, ohne Schuld, ohne jetzt „Du hast.“ Ohne diese Du-Ansagen. Sondern ich habe beobachtet, dass das und das nicht gut gelaufen ist. Wie können wir es ändern? Aber grundsätzlich immer reflektieren und drüber nachdenken, wie kann ich diesen Fehler verändern. (Dirk Schmidt: Ja.) Also das Reflektieren ist da ganz wichtig.
Dirk Schmidt: Du bist ein sehr reflektierter Mensch?
Florian Lapiz: Das klingt jetzt sehr hochtrabend, aber ich denke sehr viel nach, ja. (Dirk Schmidt: Du denkst viel nach.) Ja.
Dirk Schmidt: Bist Du mit Dir zufrieden?
Florian Lapiz: Ja. (Dirk Schmidt: Ja? Warum?) Weil ich bis jetzt alles in meinem Leben so machen konnte oder gemacht habe, was ich vorhatte. (Dirk Schmidt: Ja.) Ja, ich bin, gehe nicht zu einer Arbeit, wo ich keine Lust drauf habe, ich habe eine wundertolle, schöne Frau, eine Familie, die hinter mir steht, bin da sehr frei.
Dirk Schmidt: Du hast Dein Wunschleben, was Du Dir immer wahrscheinlich mal ausgemalt hast, das lebst Du auch. (Florian Lapiz: Ja, doch.) Wünschen sich ja viele so. Die denken, hätte ich oder wenn dann, da würde ich das gerne tun. (Florian Lapiz: Aber die reden viel.) Die tun nicht. Warum ist das bei Dir so? Warum hat sich das denn so entwickelt so in Deinem Leben?
Florian Lapiz: Weil ich in der ersten Ausbildung schon gesehen habe, wie die Leute dann nach 30 Jahren Arbeit hingegangen sind mit null Motivation. Sich gequält haben und ich habe mir da geschworen, so will ich nicht enden. (Dirk Schmidt: Ja.) Und ich da sehr oft mal strategisch denke, längerfristig denke, mir gesagt habe: „So möchte ich nicht mein Leben verbringen.“ Und dann war das ein Schmerz oder da ein Impuls zu sagen, ich muss auf jeden Fall möchte ich noch was anderes machen. (Dirk Schmidt: Ich muss was ändern.) Ich muss was ändern. Ja. Es bringt ja nichts. Guck mal, das Ding ist, entweder entscheidest Du oder jemand anders entscheidet für Dich. (Dirk Schmidt: Klar.) Und deswegen habe ich selber entschieden. Noch eine zweite Ausbildung gemacht im Grafik Design Bereich, Praktika gemacht. Ja und seitdem auch mit der Selbstständigkeit auch immer die eigene Entscheidung getroffen und immer wieder neue Projekte oder neue Sachen kennengelernt. (Dirk Schmidt: Ja. Immer neue Dinge probiert.) Ja. (Dirk Schmidt: Hat gepasst oder hat wahrscheinlich auch manchmal nicht so gepasst.) Genau. (Dirk Schmidt: Das gehört ja zum Leben dazu.) Das wichtigste davon in dem Thema Selbstständigkeit war einfach, egal was Du machst, ob Du ein Produkt hast, ob Du Coach bist oder eine Dienstleistung, das Marketing muss halt stimmen und deswegen war das auch der Grund mich ja, vor vielen Jahren damit zu beschäftigen. Was sind die Bestandteile, was muss man da machen. Ja und daraus ist halt so die Leidenschaft zum Online Marketing oder zum Markenaufbau entstanden. Das nur mal so als Hintergrundinfo.
Dirk Schmidt: Ja. Also Marketing ist wichtig. Die Macht der Marke heißt es ja immer.
Florian Lapiz: Sonst kauft es keiner. Du kannst noch so gut sein, Du kannst der beste Grafiker sein, der beste Schuhmacher. Wenn Dich keiner kennt in der Stadt oder im Internet, dann kommt keiner. Es ist leider so, ja. Nein, ist halt ein wichtiger Faktor.
Dirk Schmidt: Ja und die Digitalisierung hilft uns natürlich, dadurch auch bekannt zu werden. In relativ kurzer Zeit eine große Reichweite. (Florian Lapiz: Ja.) Das ist so. Das war ja vor zehn oder 15 Jahren anders. (Florian Lapiz: Genau.) In der analogen Welt.
Florian Lapiz: Ja. Früher gab es halt große Botschafter, große Konzerne, große Zeitschriften und heute ist ja jeder-. Du siehst es ja jetzt hier an diesem Setup. Heute ist jeder Meinungsmacher und Botschafter und kann hier digital seine Sachen verbreiten. Das ist schon Wahnsinn. Das ist sehr leicht gemacht worden.
Dirk Schmidt: Es hat natürlich viele Vorteile. Für einige wenige aber auch Nachteile, für die anderen, die die Chance nicht nutzen. (Florian Lapiz: Das stimmt.) Ja. Wir nutzen sie, Flo. (Florian Lapiz: Wir sind dran.) Wir nutzen sie. (Florian Lapiz: Ja.) Hast Du denn für mich so ein paar Motivationstips? Wenn Du mal Montag hast, wo Du Dich drauf freust, aber wo dann es so Bescheiden anfängt. So Tage gibt es ja auch. Die hat ja jeder im Leben. Wo Du mal, ich sage mal, Du willst morgens laufen gehen oder Du hast eine Absage, eine Reklamation. Wie gehst Du da-, welche Knöpfe, was-. Hast Du da was für mich?
Florian Lapiz: Also bei solchen Sachen, ich nehme mir die Zeit und dann breche ich aus meinem kompletten Alltag heraus und ich gehe dann entweder laufen oder ich gehe spazieren. Auch, wenn es nur eine viertel Stunde ist. (Dirk Schmidt: Ja.) Ich gehe raus aus meinen Standardprozessen, sondern unterbreche das alles, um den Kopf frei zu kriegen. (Dirk Schmidt: Okay.) Weil ich jetzt in diesem Modus eh nicht arbeiten kann. Ich rege mich nur auf und ich-. Kopf frei machen. Das ist ein wichtiger Punkt.
Dirk Schmidt: Einfach raus aus der Situation, irgendwas anderes tun. Auch muss ja gerne sein, sagst Du. Viertel Stunde reicht. (Florian Lapiz: Ja.) Okay super. Was noch?
Florian Lapiz: Wenn es ein sehr sehr schwerwiegendes Problem ist (Dirk Schmidt: Ja.) wo ich dann wieder anfange zu reflektieren oder nachzudenken, dann schaue ich mir mal meine Notizen an und schaue, wo stand ich vor einem Jahr und wo stehe ich jetzt. (Dirk Schmidt: Ja.) Das ist da zum Reflektieren noch mal. Was auf jeden Fall ein Killer, ein Motivationskiller ist, ist, und zwar sich mit anderen zu vergleichen. Des Glückes Tod ist der Neid. (Dirk Schmidt: Genau.) Das ist ganz ganz klar oder es machen auch sehr viele. Sie vergleichen sich mit anderen. Sie kennen aber nur nicht die Hintergrundgeschichte. Und aber das ist noch mal so ein Motivationskiller aus meiner Sicht.
Dirk Schmidt: Aber Neid musst Du Dir erarbeiten. Mitleid kriegst Du geschenkt.
Florian Lapiz: Das stimmt. (Dirk Schmidt: Ja.) Trotzdem das Vergleichen wie gesagt-.
Dirk Schmidt: Macht unglücklich. Weil, es gibt immer jemand, der irgendwas, der zwei Kilo weniger hat, der schneller laufen kann. (Florian Lapiz: Ja aber der hat einfach eine andere Geschichte.) Das bringt gar nichts.
Florian Lapiz: Deswegen selber, mit sich selber gucken, wo stand ich vor einem Jahr und sich dann anzuschauen: Mensch, vor einem Jahr da war das und das noch nicht da, ich habe in der Zeit das und das gemacht. (Dirk Schmidt: Ja.) Und beim Lesen dieser Notizen kann dann auch wieder ein Gedanke vorkommen: Mensch, das läuft ja doch ganz gut. Oder das habe ich ja geschafft oder das ist mein Meilenstein. Ja, also das sind so zwei Sachen. Du wolltest drei haben, ich überlege jetzt grade noch. Ja, Sport, Kopf frei machen, Notizen anschauen, das sind so meine Sachen oder sonst auch mal abstimmen mit der Frau oder mit anderen Kollegen, wenn jemand grade in der Nähe ist, nochmal das Gespräch suchen. Sich auszutauschen, Feedback da auch zu holen. Das sind so die drei Sachen.
Dirk Schmidt: Das ist ein guter Hinweis und ich glaube, so das Vergleichen mit anderen, das macht auch sehr unglücklich. Auf Dauer. (Florian Lapiz: Ja.) Kurzfristig und auf Dauer auch, weil, ich sage immer: „Du sollst kein Rennen gegen die anderen gewinnen. Gewinne das Rennen gegen Dich.“ Also sich zu verbessern, an sich zu feilen. (Florian Lapiz: An sich zu arbeiten, ja.) Ja, an sich zu Arbeiten, zu verändern und raus aus der-. Wenn es weh tut, auf die Schnauze fallen. Das gehört alles dazu. (Florian Lapiz: Ja.) Aber das macht Dich stark. Und nicht rechts und links, was denken die anderen. Aber das ist auch, glaube ich, so ein bisschen deutsche Mentalität. Wir lechzen ja nach Lob und Anerkennung. Bin ich denn jetzt toll und ist das-. Und da zählen auch die digitalen Medien dazu, das-. (Florian Lapiz: Da wird es leider sehr vorgelebt auf Instagram, auf Facebook. Die Leute posten natürlich nur ihre Urlaubsbilder oder wenn sie ein neues Auto haben. Aber-.) Das ist ja nicht die Realität. Das ist die schöne Welt. (Florian Lapiz: Aber das ist nicht ohne.) Guck doch mal, die Heidi Klum an. Germanys next Topmodel. Die hat ja eine ganze Generation dahin geformt. So ein Ideal. (Florian Lapiz: Ja.) Was aber nicht der Realität entspricht. Viele vergleichen sich da. Und ich sage ja immer, das macht ja was mit Dir, dieses vergleichen. (Florian Lapiz: Ja, also ich bin davon ab.) Super.
Florian Lapiz: Das ist auch so ein großes Learning der letzten Jahre (Dirk Schmidt: Ja.), nicht vergleichen mit anderen. (Dirk Schmidt: Ja.) Bringt nichts. Du hast eine eigene Geschichte. Du weißt, wohin Du willst, also ich und deswegen-. Und dann halt da an sich selber arbeiten und dann lieber gucken, was waren meine Meilensteine.
Dirk Schmidt: Also als ich anfing mit dem Speaker, mit dem Trainertun, da habe ich mir natürlich Vorbilder geguckt, gesucht. Und habe geguckt, wie macht der das? Bin da hingefahren aber habe mich nicht verglichen. Habe Sachen von dem mal reflektiert. Wie steht der auf der Bühne, wie spricht der die Leute an? Das finde ich dann geil. Und irgendwann war, da haben mir Leute gesagt: „Du bist Du-.“ Dann hast Du das. Das ist aber kein vergleichen, das ist Learning by-. (Florian Lapiz: Ja auch anschauen, die Prozesse anschauen.) Absolut.
Florian Lapiz: Wie ticken die, was machen die? Oder warum sind sie da, wo sie da sind? Also einfach nur gucken, was die gemacht haben. Aber man zieht ja selber Sachen raus und findet seinen eigenen Stil. (Dirk Schmidt: Ja. Also das bringt uns nicht voran, dieses vergleichen.) Aus meiner Sicht nicht, nein.
Dirk Schmidt: Wenn, Du hast mir eben einen schönen Satz gesagt, bin ich dann noch auf meinem Weg so? Auf dem Weg zu sein bedeutet für mich zu hören, Du hast Ziele? (Florian Lapiz: Ja.) Ja? Wo sind die? Im Kopf oder auf dem Papier? Oder-.
Florian Lapiz: Auf Papier. Im Kopf bringt ja nichts. (Dirk Schmidt: Alles aufgeschrieben?) Also jetzt so die nächsten fünf Jahre habe ich auf Papier, ja.
Dirk Schmidt: Für Dich? Oder nimmst Du Deine Frau, Dein Kind oder wen auch immer dazu?
Florian Lapiz: Nein, immer ganzheitlich dann. Alles. Also Privat und Geschäft. (Dirk Schmidt: Ja?) Ja auch, es gibt verschiedene Säulen und das muss alles-. (Dirk Schmidt: Eine Einheit sein.) Im Gleichgewicht sein, ja. Also das klingt alles so nach Lehrbuch. Aber nein, es ist wirklich schon so. Du kannst nicht funktionieren, wenn die Familie, wenn das alles nicht, wenn da kein Support ist. (Dirk Schmidt: Absolut.) Oder keine hinter Dir steht, dann kannst Du das nicht performen. (Dirk Schmidt: Absolut.) Du kannst nicht performen, wenn Du, wenn Dein Bein kaputt ist, Dein Arm kaputt ist, wenn Du keinen Sport machst, dann kannst Du nicht performen. Deswegen ist es ganz wichtig, das Gleichgewicht zu finden und wie bei allen Sachen: Die Dosis macht das Gift. Zu beachten, habe ich genügend Zeit mit der Familie verbracht? Habe ich genügend Zeit mit Sport verbracht und dann deswegen. Also für diese Bereiche überlege ich mir, was will ich erreichen. (Dirk Schmidt: Ja, kann ich verstehen.) Was ist damit in fünf Jahren?
Dirk Schmidt: Also ich habe so sechs Säulen. Das ist so, Gesundheit ist für mich sehr wichtig. (Florian Lapiz: Ja.) Da hast Du nur eine davon. Das merken wir immer dann, wenn sie fehlt. (Florian Lapiz: Ja, oder wenn es zu spät ist.) Ja, wir lernen das immer erst, wenn die Gesundheit weg ist. (Florian Lapiz: Ja.) Durch Schmerz erfahren wir, was Gesundheit bedeutet. Dann ist für mich auch wichtig, Persönlichkeit. Also ich bin mir auch wichtig. Was tu ich für mich? Und Familie, klar. Familie, dieser große-. Mein Job, den liebe ich. Und dann auch sozial. Was tu ich für andere? So. Und dann ist immer die Sache, die Ziele sollten sich ja auch gegenseitig unterstützen. Es nützt ja nichts, wenn Du eine AG gründen willst und hast dann keine Zeit mehr. Die bleibt dann auf der Strecke. Nachher ist sie nicht mehr da. Da kümmert sich ein anderer um Deine Frau. Also die sollten sich schon-. Und Du planst wie lange?
Florian Lapiz: Also jetzt fünf Jahre. Maximal. (Dirk Schmidt: Ja.) Weil, auch das ist teilweise schon viel zu weit. (Dirk Schmidt: Ist weit.) Aber, zumindest für mich, einfach um so ein grobes Raster so die Richtung vorzugehen, fünf Jahre und die auch nicht so detailliert. Also sage ich mal das, die nächsten 12 Monate sind sehr ausgearbeitet, aber so in fünf Jahren sind halt wirklich nur ein paar Meilensteine, weil ich weiß ja wirklich nicht, was die Welt so schnelllebig ist, da mal passiert. Dirk Schmidt: Kann ich verstehen. Ich habe früher mal so zehn Jahre geplant, dann fünf Jahre. Aber ich setzte mich jedes Jahr im Dezember hin, Ende Dezember an einem geilen Ort, Wohlfühlatmosphäre. (Florian Lapiz: Ja, sehr wichtig.) Muss ein super geiler Ort und dann-. Ich rauche gerne Zigarren, da kommt eine Zigarre, eine Cohiba. Und dann mache ich Brainstorming mit mir. Und das dauert manchmal zwei drei Stunden. Und dann merke ich wieder, dass mir dieses Jahr oder für nächstes Jahr andere Dinge wichtig sind, die mir vor drei Jahren wichtig waren. Das gibt auch dann, kennst Du das auch? Verschiebung. (Florian Lapiz: Shifting, ja. Verschiebung. Ja.) Kennst Du? (Florian Lapiz: Ja.) Und manchmal gucke ich dann zurück, ich habe das mit 16 Jahren begonnen, also 16, von meiner Tante gelernt. Also ich stand auf der Terrasse auf einem Balkon und da ist so eine Sternschnuppe runtergefallen und da sagt die: „Wenn Du Dir was wünscht, dann musst Du daran glauben.“ Sagt sie. Die hatte nicht aufschreiben-. Damals war ja-. „Du musst dran glauben. Mach die Augen zu und stell Dir vor Du hast es schon. Das muss in Deinem Herzen sein.“ Und da war sowas, was für mich unmöglich war. Ich wollte so ein Mofa. Und meine Eltern waren gegen Mofa. Und ich habe mir das immer vorgestellt, immer. Und irgendwann war das Mofa da. Also keine Ahnung wie das passiert ist, aber-. Und das habe ich so mitgenommen. So dieses auch, nicht die Ziele nur aufschreiben, sondern auch ins Herz einschließen. (Florian Lapiz: Ja.) Und wenn ich so mit Sportlern arbeite, sie sagen immer: „Dirk, ich kann mir alles aufschreiben, aber wenn ich kein Gefühl habe, wie es ist, wenn ich es habe, komme ich nicht dran.“ Kannst Du das bestätigen?
Florian Lapiz: Ja, sich das vorzustellen. Ich mache es manchmal, wenn ich dann trotzdem mal auf der Bühne sein muss oder ich habe früher Präsentationscoachings gemacht vor mehreren Leuten und war teilweise sehr aufgeregt, aber dann habe ich mir halt vorgestellt, wie wenn der Kurs, wenn der Workshop zu Ende ist und alle sich bedanken und habe mir das einfach alles vorgestellt. (Dirk Schmidt: Super.) Wie das alles läuft und mich so halt motiviert. Ja. Also diese Autosuggestion sozusagen. Sich selber das vorzustellen. Das hilft auch in solchen Fällen. Oder hat mir geholfen.
Dirk Schmidt: Das ist ein guter Hinweis. Also auch mit Dir quatschen dann. (Florian Lapiz: Ja ja.) Redest Du mit Dir selbst? (Florian Lapiz: Ja.) Echt?
Florian Lapiz: Ich klopfe mich auch ab wie so ein Affe, um mich so ein bisschen den Körper locker zu machen. (Dirk Schmidt: Ja? Was macht das mit Dir?) Das ich lockerer werde. (Dirk Schmidt: Ja.)
Dirk Schmidt: Okay, geil. Redest Du laut oder leise mit Dir?
Florian Lapiz: Eher leise. (Dirk Schmidt: Leise?) Auf der Toilette vorher noch mal üben ein bisschen. Ich brülle da nicht rum, aber-. Das hilft schon.
Dirk Schmidt: Ich habe auf der Veranstaltung ein Headset an. (Florian Lapiz: Okay.) Und der Tontechniker sagt, ich war auf Toilette, der Ton ist aus. Und stehe vor dem Spiegel auf der Toilette, wasche mir die Hände und dann sage ich: „Ja, das wird geil.“ Und so und komme in den Raum rein, gehe auf die Bühne und da war ein riesen Gelächter. Da hat der das Mikrofon angelassen. Auf der Toilette. Das war schon peinlich, oder? Aber ich bin schmerzfrei. (Florian Lapiz: Ist ein guter Opener.) Genau. (Florian Lapiz: Das ist locker reinzukommen.) Ich wusste ja gar nicht, was die haben am Anfang. (Florian Lapiz: Ja, ist auch nicht schlecht.) Aber ich glaube, wenn Du laut mit Dir redest und Deine Ohren hören das Flo, ist das noch mal anders, als wenn Du nur in Gedanken mit Dir redest, oder? (Florian Lapiz: Ja das stimmt. Ja. Durch dieses Audiovisuelle. Oder das Audio.) Ja. Was sagst Du zu Dir in Gedanken?
Florian Lapiz: Zu mir? Das alles gut wird, das ich ein toller Typ bin, also versuche mich selber in den Vordergrund zu stellen.
Dirk Schmidt: Hast Du Standardsätze oder-?
Florian Lapiz: Spontan. Auch aus dem Bauch heraus. (Dirk Schmidt: Ja.) Aber jetzt kein Skript oder so.
Dirk Schmidt: Okay. Ja. Also ich früher, ich habe mir immer so Sätze aufgeschrieben. (Florian Lapiz: Okay. So Mantras-mäßig oder-.) Ja, die gut zu mir-. Ja, die mussten sich ja gut anfühlen. Die mussten sich gut mit-. Ich bin der Beste oder-. Ist ja ein Unterschied, ob Du sagst: „Ich bin der Beste.“ Oder „Ich gebe mein Bestes.“ Also dieses Chacka ist ja nicht so meins, aber sich immer das Beste zu geben, das war mir wichtig. Da habe ich mir so Sätze aufgeschrieben. Und irgendwann waren die unbewusst drin. Und früher im Auto, wo es keine Freisprecheinrichtung gab, da habe ich auch mit mir gequatscht. Dann haben die manchmal doof geguckt aber heute geht das ja. Da kannst Du ja beim Fahren mit Dir reden. Das macht ja was mit Dir. (Florian Lapiz: Ja.) Also Du klopfst Dich ab und redest dann. (Florian Lapiz: Ja. Also früher, als ich Präsentationscoachings noch gegeben habe. Also einfach vor mehreren Leuten zu reden.) Im Büro machst Du das nie? (Florian Lapiz: Nein. Da habe ich ja vorm Rechner. Da habe ich, da brauche ich das nicht.) Wenn das ein Selbstständiger sieht oder sagt: „Mensch, ich würde das auch. Das hört sich so geil an, wo der Flo-. Das hört sich alles so easy an.“ Ja weil das ist ja, ist hart, ist Arbeit oder (Florian Lapiz: Ja natürlich.) fällt Dir das zu.
Florian Lapiz: Das ist ja ein langer Weg. Also es ist ja viele Erlebnisse, viele Fehler, viele Einsichten und an Erfahrung. Was ich ja so ein bisschen fragwürdig finde, ist grade heutzutage dieser Begriff, jeder will frei sein, jeder will schnell Geld verdienen, jeder will mit automatisierbaren Systemen Geld verdienen. Jeder verdiene jetzt in den nächsten zwei Stunden 4.097 Euro nur mit diesen Systemen. Das finde ich so ein bisschen erschreckend, dass dann vielen Leuten oder vielen jungen Leuten das vorgegaukelt wird, dass mit Leichtigkeit etwas erreicht werden kann. Das ist einfach nicht der Fall. Da verdienen immer so die Leute, die die Goldgräberschaufeln verkaufen.
Dirk Schmidt: Die verdienen damit Geld. Aber Leichtigkeit kannst Du Geld verdienen. Du musst nur Fleiß in der Leichtigkeit haben. Dann ist was anderes.
Florian Lapiz: Absolut. Das Ergebnis kann ja gut die Leichtigkeit sein und die Freiheit. (Dirk Schmidt: Absolut.) Aber trotzdem muss vorher erst mal was geschaffen worden, (Dirk Schmidt: Ja.) erschaffen worden sein.
Dirk Schmidt: Ja. Das heißt, Du hast viele Stunden geackert, um dann da zu sein, wo Du heute bist. (Florian Lapiz: Ja, immer noch.) Immer noch? (Florian Lapiz: Ja klar. Bin noch lange nicht da, wo ich hin will. Das ist alles ein Prozess.) Ein Leben lang, oder? (Florian Lapiz: Ist ja wie eine Blume. Wenn die kein Wasser bekommt und umknickt, dann ist es vorbei. Das ist auch wie mit dem Lernen oder dem Machen.) Wie viele Stunden machst Du am Tag, in der Woche arbeitsmäßig?
Florian Lapiz: Das kommt immer drauf an. Also grundsätzlich immer mindestens neun Stunden so. Also abends immer noch, wenn alle schlafen noch am Laptop ein bisschen so. Manchmal jetzt auch am Sonntag. Also wenn jetzt grade, wie gesagt mit der Gründung jetzt da haben wir jetzt auch komplett die letzten Tage durch geschuftet. Aber es kommt immer drauf an. Also manchmal mache ich abends immer noch bisschen was und ja im Schnitt bis 50 Stunden normal. (Dirk Schmidt: Ja.) Aber es stört mich nicht. Das ist halt meine-. (Dirk Schmidt: Machst es gerne.) Also ich baue ja was auf. (Dirk Schmidt: Du machst gerne. Ja. Kann ich verstehen.) Und vor allem, es ist ja nicht nur Arbeit. Also Arbeit ist es dann auch noch Youtube Video machen. Dann halt noch Blockbeitrag schreiben. Dann ja, durch die verschiedenen Projekte Kunden noch ein Video aufnehmen. Die Aufgaben sind so vielfältig, deswegen macht es-. Geht die Zeit sehr schnell vorbei und es macht ja auch extrem Spaß.
Dirk Schmidt: Ja. Du hast dann natürlich auch breit gefächert das Aufgabengebiet. Ist ja nicht stupide dann.
Florian Lapiz: Genau. Und ich versuche, teilweise Sachen abzugeben, teilweise muss man es trotzdem alleine machen, kennst Du ja. Und deswegen. Es ist halt immer, jeder Tag ist anders. Das ist so das. (Dirk Schmidt: Keine Routine drin.) Keine Routine, nein. Das stimmt.
Dirk Schmidt: Wenn das jetzt so jemand sieht im Angestelltenverhältnis und sagt: „Mensch, bei dem Flo kann ich verstehen, mir fehlt so ein bisschen der Mut. Zu kündigen und das zu machen, wo mein Herz schlägt.“ Hast Du da zweidrei Tipps, wo Du sagen kannst-.
Florian Lapiz: Ich habe einen blöden Satz: Ohne Risiko kein Erfolg. (Dirk Schmidt: Ja. Aber die Meisten haben ja Angst vor dem Risiko. Weil der Mut fehlt.) Ja, aber wir leben in Deutschland, was, jetzt mal ganz ehrlich, was soll passieren? (Dirk Schmidt: Ja, Flo. Ja. Es kann nichts passieren.) Aber die Frage ist, was ist die Alternative? Was ist die Alternative, wenn Du es nicht machst? Und was ist das Ergebnis? Und ich weiß es nicht. Machen. So banal es klingt, machen. Und wenn es nur für einen Monat ist. Ich meine, egal wie es endet, Du machst Erfahrungen. Und aus diesen Erfahrungen ziehst Du auch wieder etwas. Also ich kann Leute verstehen, die jetzt eine Famillie haben und dann Selbstständigkeit, Sicherheitsnetz. Das kann ich verstehen. Man kann ja so eine Selbstständigkeit auch nebenbei aufbauen. Man kann ja Sachen ausprobieren, man kann ja auch-. Der Tag hat ja genug Stunde. Also, selbst wenn man acht Stunden arbeitet, nach Hause kommt, mit der Familie was ist, dann sind ja immer noch zweidrei Stunden, wo man Zeit investieren könnte, wenn man bereit ist. (Dirk Schmidt: Wenn die Bereitschaft da ist.) Es muss ja von Dir intrinsisch von Dir innen rauskommen. (Dirk Schmidt: Ja.) Da muss halt das Ziel groß genug sein, der Antrieb. Und was ich ganz wichtig finde, ist das Umfeld. Mit wem treibst Du Dich rum. Wenn Du-. Also das ist auch ganz wichtig zu gucken, Jim Rohn, Du bist der Durchschnitt der fünf Leute, mit dem Du Dich am meisten umgibst. Und da ist wirklich was dran. (Dirk Schmidt: Ja klar.) Wenn Deine ganzen Jungs nur Fifa spielen, jeden Abend und Du dann mitgezogen wirst, dann war es das. (Dirk Schmidt: Oder Darts spielen.)
Das war der erste Teil des Interviews mit Florian Lapiz. Weitere Informationen über Flo und seine Arbeit findest Du wie immer in der Podcast Beschreibung. Meine Bitte: Wenn Dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir bitte eine fünf Sterne Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke Dir. Vielen lieben Dank, dass Du dabei warst und wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Dein Dirk.