Herzlich Willkommen zum Podcast Impulse für deine Motivation. Mein Name ist Dirk Schmidt. Du kannst dich wieder auf ein sehr inspirierendes und auf ein sehr informatives Gespräch mit meinem heutigen Gast Burak Kalman freuen, der auch mit seinem Gehaltsbooster-Podcast sehr bekannt ist. Wir sprechen darüber, aus welchen Gründen dein Selbstwertgefühl mit deinem Einkommen zusammenhängt. Und wie du dir ein starkes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen aufbauen kannst. Wie du deine Glaubenssätze hinterfragen und auch gegebenenfalls optimieren kannst, was eine Chancenintelligenz ist und wie du diese für dich und deinen Alltag nutzen kannst. Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß beim ersten Teil unseres Gespräches. Lieben Gruß, dein Dirk. Herzlich Willkommen. Mein Gast heute ist Burak Kalman, der Gehaltsbooster. Willkommen, grüß dich.
Burak Kalman: Vielen lieben Dank für die Einladung. Ich freue mich, heute dabei sein zu dürfen.
Dirk Schmidt: Gerne. Wie kommst du auf so einen Namen: Gehaltsbooster?
Burak Kalman: Ja, coole Frage direkt zum Start. Offen gesagt bin ich da gar nicht selber draufgekommen, sondern das hat sich irgendwie ergeben. Und zwar war das so, dass ich, ja, ich habe zu meinem Berufsstart habe ich recht schnell festgestellt, dass es Menschen gibt, die gut arbeiten, die immer fleißig 110 Prozent geben. Jeden Tag, aber irgendwas wohl falsch machen, weil es wiederum andere Menschen gibt, die ein paar Tage Dinge anders machen, aber irgendwie schneller vorankommen. Sowohl in ihrem Verantwortungsbereich als auch scheinbar in ihrem Gehalt. Das weißt du ja selber, das macht sich auch irgendwo bemerkbar: Am Auto, an der Kleidung. Die Orte, wo sie Urlaub machen, etc. Und ich habe mich sehr früh schon damit beschäftigt, weil ich das auch gesehen habe. Weil ich am Anfang mich auch da sehr schwer getan habe und mir gedacht habe: Hey, ich bin doch hier am Gas geben. Wieso komme ich da nicht genauso schnell voran und habe mich halt mit den Themen beschäftigt, habe angefangen, Menschen aktiv zu beobachten, wo ich der Meinung war: Hey, diese kommen irgendwie kompetenter rüber als andere. Irgendwas machen die, um ihre Kompetenz auch besser darzustellen, ja? Unter-, im Selbststudium, in Zusammenarbeit mit Mentoren, in dem Fall auch viele Seminare besucht und mir viel Wissen angeeignet, aber auch viel getestet, bin ich dann irgendwann dann doch dazu gekommen, dass das recht einfach ist, wenn man weiß, worauf es ankommt. Das habe ich dann gemacht und das hat sich sehr schnell sichtbar gemacht in meinem beruflichen Werdegang und dann kam das dann genau dazu, dass in meinem Umfeld Leute auf mich zugekommen sind und gemeint haben: Hey Burak, du warst noch vor kurzem Werkzeugmechaniker. Wie hast du das geschafft, in so kurzer Zeit, dass du jetzt plötzlich der Gesamtprojektleiter bist mit einem Millionenbudget, dass du bewegst mit deinem neuen Auto, mit der Wohnung, in der du jetzt lebst, etcettera? Kannst du mich da unterstützen? Ja, kann ich gerne machen. Habe ich den Leuten aus meinem Umfeld aktiv geholfen, habe die teilweise auch auf Gehaltsverhandlungen vorbereitet und dann war das quasi so, dass durch die Ergebnisse, die die einzelnen Leute dann erreicht haben, dass dann wie so eine Lawine Erde-. Eine kam dann: „Hey, mach das doch bitte auch bei Markus. Mach das doch auch bitte beim Stefan.“ Und so weiter und dann ging das soweit: Kannst du das auch bei meiner Freundin machen? Kannst du das auch bei meinem Cousin machen? Und irgendwann hat man dann gesagt: Hey, wenn du Probleme mit dem Gehalt hast oder wenn du da Unterstützung brauchst, geh zum Burak. Das ist der Gehaltsbooster, der macht das. Der macht das schon, der kriegt das hin und da ist dieser Name entstanden und ich fand den irgendwie cool und den dann beibehalten.
Dirk Schmidt: Wie lange machst du das schon?
Burak Kalman: Ja, so in meinem Umfeld mache ich das schon sehr lange. Zwei, drei Jahre teilweise. Aber dass ich jetzt damit rausgegangen bin an die Öffentlichkeit. Das war, ja, das ist eigentlich aus einem ganz speziellen Moment entstanden. Wir waren letzten Jahr in Barcelona zu unserem Jahrestag und da gehört natürlich auch so ein romantisches Barcelona-Stream dazu. (Dirk Schmidt: Gegen wen haben die gespielt?) Das war gegen Levante, glaube ich. (Dirk Schmidt: Ok, dann haben sie bestimmt gewonnen.) 5:0 gewonnen, aber was mich dort beeindruckt hat war dieses große Stadion und diese 100 000 Menschen da drin. Das Stadion war ausverkauft und ich habe diese Menschenmenge gesehen und habe mir gedacht: Wow. Dieser Menschenmenge zu einer Gehaltserhöhung zu verhelfen, das wäre doch mal eine geile Sache. Und das habe ich mir dann zur Fahne geschrieben. Ich bin ein extrem großer Fan von Visionen. Ich arbeite mit immer mit sehr großen Zielen. Weil ich da auch immer sehr gute Erfahrungen mit gemacht habe. Und ich konnte es mir vorstellen, dass ich das irgendwie erreichen kann und dann bin ich halt rausgegangen an die Öffentlichkeit mit meinen Videos, mit meinem Podcast. Mit meinem Buch, etcettera, ja? Und mittlerweile erreiche ich da tausende von Menschen mit und da, so, habe ich das quasi, das mache ich jetzt aktiv in der Öffentlichkeit seit circa einem Jahr.
Dirk Schmidt: Und erfolgreich, glaube ich. Genau. Ich bin jetzt seit 2003 selbstständig und vorher war ich in verschiedenen Positionen im Angestelltenverhältnis, habe irgendwann mal Industriekaufmann gelernt. Mit einem kurzen Gastspiel bei der Bundeswehr, damals unfreiwillig Grundwehrdienst und dann wieder im Büro im Innendienst, Vertriebsinnendienst. Von, ja, mit 19 Jahren oder 20 Jahren, ich habe Realschule und dann eine Ausbildung gemacht, dann ist dein Selbstwertgefühl, das wird in der Schule nicht aufgebaut. Das war grashoch, mein Selbstwertgefühl. Und mein Chef, das war ein sehr intelligenter Mensch, ein Doktor der Wirtschaftswissenschaften, der hat mich verbal rhetorisch an die Wand gefahren, wenn da irgendwas war. Und ich habe natürlich gedacht: Mensch, ich reiße mir hier den Arsch auf und verdiene zu wenig Kohle. Das kennst du auch, nein? Aber mein Selbstwertgefühl hat immer gesagt: Ach, warte mal ab, du bist vielleicht zu klein. Also auch diese Glaubenssätze, dieser Quatsch da in mir, der hat immer wieder reingequatscht. Du kannst das nicht, du bist zu klein, warte mal ab. Das ist ja keine gute Strategie, ich musste das erst im Laufe der Jahre lernen. Aber was empfiehlst du denn, aus deiner Sicht, mit deiner Erfahrung, wo man sagt: „Mensch, mir fehlt einfach die Motivation, der Mut, zu gehen und zu sagen konkret ich hätte gerne mehr Geld.“?
Burak Kalman: Ja, sehr guter Punkt, den du ansprichst. Weil viele Leute kommen auch mich zu und die erwarten jetzt von mir eine mega Verhandlungsphrase, womit sie quasi den Chef zu Grund und Boden verhandeln. Und da, ja, es gibt die ein oder andere Möglichkeit in diese Richtung, ja. Vor allem, wenn du aus dem Verkaufsbereich kommst, weißt du auch, dass es die ein oder andere Möglichkeit gibt. Aber, ich sage immer, das ist das Dach. Die Spitze, es muss erstmal das Fundament passen und das ist eben dieses Selbstbewusstsein, ja? Selbstbewusst heißt ja auch irgendwo ich bin mir meiner selbst bewusst, ich bin mir meinen eigenen Leistungen bewusst. Und da, du hast ein sehr spannendes Thema angesprochen, die Glaubenssätze. Und das ist tatsächlich auch der Grund, warum wir uns in dem Moment auch irgendwo schlecht fühlen, wenn wir alleine daran denken. Hey, angenommen, über Geld spricht man nicht. Ja, Geld verdirbt den Charakter. So, wann sind Glaubenssätze im Einsatz? Jedes Mal, wenn ich eine Emotion verspüre, die ich eigentlich nicht verspüren möchte. So und in diesem, in meinem Buch habe ich das Thema auch sehr stark behandelt, weil genau das ist das Thema, ja? Ich kann diese ganzen Beispielformulierungen auswendig lernen, aber wenn ich mit mir selber am Verhandeln bin, während dem Gespräch, dann kann ich ja nicht meinen Chef besiegen, weil ich führe zwei Kriege an zwei Fronten – das funktioniert nicht. Bedeutet: Ich muss mir erstmal antrainieren, aneignen, diese ganzen limitierenden Glaubenssätze loszuwerden. Wie mache ich das konkret? Ich, ja, überlege mir: Hey, warum fühle ich mich denn jetzt schlecht gerade? In Bezug auf Geld. Welche Glaubenssätze sind im Spiel? So, angenommen Geld verdirbt den Charakter. Ist das wirklich so? Jetzt mal aktiv nach Gegenbeispielen zu suchen. In dem, das muss nicht immer im eigenen Umfeld sein, das kann ja auch aus der Öffentlichkeit kommen. Einfach mal zu überlegen: Gab es denn auch irgendwo Menschen, die zu Geld gekommen sind und dadurch was Gutes gemacht haben? So und dann habe ich hier quasi einen Gegenbeweis, dass das hier nicht unbedingt immer der Wahrheit entsprechen muss und dann muss ich mir natürlich überlegen: Was wäre denn ein förderlicher Glaubenssatz? Zum Beispiel Geld bringt den Charakter noch besser zum Vorschein.
Dirk Schmidt: Oder meine Persönlichkeit besser nach vorne, nein?
Burak Kalman: Oder so, ja, ok. So und das Thema ist, das ist das Schwierige mit den Glaubenssätzen: Die, es heißt zwar Glaubenssätze, aber in dem Moment, wo ich sie nicht hinterfrage, sind sie, sie laufen ja unterbewusst ab, sind diese ganzen Programme und die bilden ja eigentlich meine ganze Realität wieder. Und eben das ist das Problem, ja? Wenn ich dann mit so einem Glaubenssatz reingehe, fühle ich mich immer schlecht. In einem solchen Gespräch Glaubenssätze. Und dann zweites Thema: Die ganzen Ängste, die unbegründeten Ängste. Ich sage bewusst unbegründet, weil viele Menschen haben Angst, dass sie zum Beispiel den Chef verärgern. Dass sie ihr Standing verlieren, ja? Und das führt ja dazu, die Angst vor Ablehnung, die Angst vor diesem Standing verlieren, etcettera, den Chef verärgern, den Job verlieren, das führt ja dazu, dass sie quasi sich schlecht fühlen und auch diesen Mut nicht haben. (Dirk Schmidt: Das ist so ein Problemdenken dann.) Genau, das ist so ein Problemdenken und ich sage: Ich habe gerade gesagt unbegründet, es ist im Buch habe ich es bewiesen, dass es sogar gegenteilige Effekte vorliegen. Konkretes Beispiel: Jemand hat Angst, dass er bei seinem Chef zu frech rüberkommt oder zu forsch etcettera und sein Standing verliert. Und geht dann im Gegenzug dazu in die Verhandlung rein und ist sehr vorsichtig und sagt: „Ja, alles klar, verstanden.“ Und gibt es auch sehr schnell klein bei, geht raus. Ich habe erlebt als Projektleiter, dass ich mal einer Führungskraft Feedback geben sollte zu einem seiner Mitarbeiter, der quasi seit zwölf Monaten so intensiv bei mir in den Projekten ist, dass er gar keinen Überblick hatte. Haben dann erklärt: Ja, sehr strukturiert, etcettera. Setzt sich sehr stark durch beim Kunden. Guter Mann, kann gut kommunizieren, alles perfekt. Die Führungskraft guckt mich an und sagt: „Was, das kann ich mir gar nicht vorstellen.“ Warum? Weil dieser Mann, ich sehe den immer in den Gehaltsgesprächen, in den Mitarbeitergesprächen, der sitzt da dran und ich denke mir: Der bricht gleich weg und komplett unvorbereitet, gar nicht hartnäckig, etcettera und so weiter, ja? Was hier passiert: Halo-Effekt, bedeutet die Führungskraft hat aus dem Verhalten des Mitarbeiters, aus dem Gehaltsgespräch Rückschlüsse auf seine Arbeit gezogen und er hat quasi dadurch erst sein Standing verloren, dass er viel zu ängstlich in dem Gehaltsgespräch war. Wollte sich schützen, hat aber dann das Gegenteil erreicht. So, bedeutet jetzt zusammengefasst. Ja, Glaubenssätze hinterfragen und die Ängste auch hinterfragen, ja? Wie gesagt, meistens sind sie unbegründet und es liegt sehr oft sogar das Gegenteil vor.
Dirk Schmidt: Burak, wenn ich aber diese Glaubenssätze, die sind ja aufgrund von Erfahrungen, aufgrund von meinem Umfeld und das Gelebte auch von Eltern all denen entstanden. Und das spiegelt sich auch oftmals bei den Menschen wider. Die haben ein sehr kleines, ja, Selbstwertgefühl oder auch Selbstvertrauen. Jetzt gehe ich mal von mir aus, so mit 19 Jahren. Auch, wenn ich meine Glaubenssätze optimiert hätte damals, glaube ich, hätte mir der Mut, also das Vertrauen gefehlt, dass ich jetzt schaffe. Was gibst du den Menschen für einen Tipp, wie können die ihren Mut zusammennehmen und so ein Gespräch führen? Nachdem wir die Glaubenssätze vielleicht auch mal hinterfragt haben, optimiert haben. Aber was ist der Schlüssel, um an den Mut, an das Tun-, die Dinge entwickeln sich ja immer mit dem Tun, also was empfiehlst du da?
Burak Kalman: Also Nummer eins, mal zu überlegen, zu reflektieren. Also das Problem ist ja, dass uns unsere Stärken meistens gar nicht selber so einfach bewusstwerden, warum. Weil wir sind ja eher so auf Schwächen orientiert und fokussiert. Das ist ja von unserem, von der Steinzeit teilweise noch, ja? Weil wir da halt sehr fokussiert sein mussten damals und Gefahren etcettera, ja? Das kennst du. Und dementsprechend ist quasi, ja, der Fokus auf die Stärken sehr schwierig. Wobei sie muss ja auch sehr leicht fallen und dementsprechend selbstverständlich sind. Und ich stelle es ja auch fest, dass viele Angestellte sagen: Hey, ja, ich traue mich nicht. Warum? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ja? Ich kann eigentlich nichts besonders gut. Und dann stellt man eigentlich recht schnell fest, wenn man sich mal eigentlich bloß drauf konzentriert, dass es sehr wohl Dinge gibt, ja? Wie kann ich das feststellen? Nummer eins: Gibt es Aufgabenbereiche, wo ich zum Beispiel sehr oft gelobt werde? So, gibt es ein Themengebiet, wo meine Kollegen mich immer wieder nach Rat fragen? Gibt es was, fällt mir gerade spontan ein, Burak, was mir Spaß macht? (Dirk Schmidt: Was mir Spaß macht.) Weil, das soll es ja geben, nein? Genau, was mir leichter fällt anderen. (Dirk Schmidt: Absolut, ja.) So und dann vielleicht auch: Hey, wie ist denn das mit dem Chef, so? Gibt es einen Aufgabentyp, wo er bewusst immer zu mir kommt damit, ja? Das kommt ja nicht von irgendwo her, bedeutet: Ich mache mir meine Erfolge und meine Stärken bewusst. Und daraus entsteht ja schon mal ein gewisses Selbstvertrauen. Und dann muss ich mir halt bewusstmachen: Hey, ich bin hier als Angestellter. Ich tausche meine Zeit gegen Geld und Zeit, und so empfinde ich das, ist das Wertvollste, was ich habe. Und wenn ich der Meinung bin: Hey, ich bin hier jemand, der mehr Werte schafft, der über 100 Prozent noch Leistung abruft, dann muss ich mir vor Augen führen: Entweder ich gehe hin und frage, ich habe-, weil pro aktiv wird niemand auf mich zukommen. (Dirk Schmidt: In der Regel nicht.) Es gibt einen wirtschaftlichen Zielkonflikt, ja? Das Unternehmen hat ja ganz andere Ziele, ja? Da wird niemand auf mich zukommen, das muss ich mir bewusstmachen. So, bedeutet: Ich gehe hin und rede mit meinem Chef und es kann mir eigentlich nichts passieren, ja? Im allerschlimmsten Fall, selbst, wenn er sagt: Hey, Burak, beim besten Willen. Weil, wenn ich das richtig kommuniziere, dann muss er sich ein stückweit sogar dafür entschuldigen, dass er das nicht machen kann im Moment. Beim besten Willen, im Moment geht es nicht. Ok, lieber Chef. Verstanden. Lass uns das doch so verbleiben: In sechs Monaten würde ich gerne nochmal mit Ihnen sprechen. Was muss ich denn jetzt in den Monaten tun, in den nächsten sechs Monaten, damit ich ein spürbar höheres Gehalt bekomme? So und auch ein solcher Ausgang von einem Gespräch ist ja immer noch bei weitem besser, als ewig zu sitzen und mir zu fragen: Hey, würde es funktionieren? Was, wenn dies? Was, wenn das? Und so weiter. Bedeutet, ich muss mir vor Augen machen: Ich habe nichts zu verlieren.
Dirk Schmidt: Ja, dieses Bewusstwerden. Mir begegnet immer wieder viel tolle Menschen, aber die haben so eine Komfortzone. Die haben Angst, diese Komfortzone, das Bequeme zu verlassen. Und jammern dann lieber den ganzen Tag und das geilste ist: Die denken sich vorher schon alles kaputt. Da haben die noch nichts getan. Burak und denken: Mensch, wenn ich da reingehe zu meinem Chef oder zu meinem Vorgesetzten und will mehr Geld, was kann alles passieren? Also die geben mehr Energie in das Passieren, was kann alles passieren als in ein lösungsorientiertes Denken. Und ich denke dann immer, so eine Veränderung der Blickrichtung bringt manchmal schon, ja, eine andere Sichtweise und manchmal auch vielleicht einen Lösungsansatz. Aber wie bringst du das den Menschen bei? Also, was empfiehlst du denen?
Burak Kalman: Ich kenne das sehr gut, was du ansprichst, ja. Dass Leute dann sagen: „Was, wenn dies, was, wenn das.“, und so weiter. Und ich stelle dann immer bewusst die Frage: Ok, haben wir jetzt verstanden, wir machen hier gerade eine kleine Risikoanalyse. Sagen wir mal verstanden, was passieren könnte im schlimmsten Fall. Was könnte denn jetzt im besten Fall passieren? (Dirk Schmidt: Blickwinkel.) Genau. Super. So und dann kommst du ja im besten Fall, kriege ich die Gehaltserhöhung. Ok, was würde das für dich bedeuten? Ja, das wäre doch super und so weiter. Was würdest du machen mit dem Geld? Ja, das und das. Weil es geht ja eigentlich nie um das Geld selber, sondern um das, was danach kommt. So und meistens ist es ja auch so, dass Menschen unterschiedliche Ziele haben mit dem Geld und am besten funktioniert es, wenn diese Ziele auch mit meinen Werten zusammenpassen. Und da versuche ich eigentlich in diese Richtung zu arbeiten: Dass ich denen sage: Hey, pass auf. Das ist ganz normal, dass du jetzt im ersten Moment auf das Negative fokussiert bist. Das ist unser Denken, das funktioniert so. Das-, und jetzt mach das bitte mal bewusst und stell dem mal gegenüber, was im besten Fall passieren kann. Und dann gehen wir da noch tiefer rein, indem wir da noch eine Ebene weiter reingehen. Was machst du mit dem Geld? Welche Ziele stehen dir eigentlich da? Welche möchtest du realisieren? Und dann funktioniert es eher. Und diesen Schritt muss ich leider aktiv machen, weil wie gesagt: Mein Unterbewusstsein ist eher auf das Negative fokussiert. Einfach, um mich zu beschützen. Ist ja auch ok, aber halt dadurch-, es gibt noch einen anderen Punkt, den ich vielleicht hier passenderweise ansprechen möchte. Also eines meiner Erfolgsrezepte, ich sage jetzt einfach Erfolgsrezepte, warum? Viele fragen mich auch hey Burak, du bist erst 30. Wie hast du-, wie schaffst du es hier, im Projektmanagement solche Themen zu bewältigen? In kürzester Zeit so hoch. Ich habe mir so eine Chancenintelligenz, nenne ich das, bedeutet: Ich habe mir antrainiert, dass jedes Mal, wenn ich quasi mir-, wenn ich in eine Situation finde, wo ich merke: Hey, ich habe jetzt hier so eine Angst, die Komfortzone zu verlassen. Angst vor Ablehnung, etcettera. Dass ich dann hier überlegt habe: Ok, wenn hier eine Angst da ist, dann muss doch irgendwo auch eine Chance dahinter sein. Und dann tue ich mir das quasi-, wie so ein Reflexhabe ich mir das mittlerweile antrainiert, dass ich sage: Hey, Angst ist geil. Weil da kann ich wachsen. Denn, wenn du dich jetzt, Dirk, bewusst daran erinnerst, ja, was waren denn die größten Momente, wo du in deinem Leben was Außergewöhnliches erreicht hast? Da hattest du jedes Mal, mit Sicherheit, Angst davor.
Dirk Schmidt: Ich bin immer gescheitert. Es kam immer nach einer Niederlage. So, Ich lag auf der Fresse und habe mir gedacht: Also das ist ja auch eine Einstellungssache. Viele haben ja Angst vor dem Scheitern. Ich habe in meinem Leben gelernt, die größten Lernmoment in meinem Leben waren immer, wo ich auf die Fresse gefallen, wo irgendwo was schiefgelaufen ist. Und bei mir ist es so, die Probleme, wenn es sie gibt, also Probleme sind Herausforderungen. Die sprechen sich ja bei mir wie-, da kommt ja nicht ein Problem und sagt: „Dirk, hast du Zeit, um mich zu lösen?“, sondern die kommen von allen Himmelsrichtungen auf einmal angeflogen und denken wow, nein? Spannend. Aber jetzt ist nicht die Frage, dass die da sind. Die Frage ist: Wie gehe ich damit um? Und die Loser, also die immer am Jammern sind, die sagen: „Oh scheiße, warum passiert mir das?“ Aber die anderen, habe ich, schmerzhaft, gelernt, Burak, die stellen sich die Frage: Ok, wie kann ich meine Strategie vielleicht verändern, wie kann ich mein Mindset verändern, um einen kleinen Schritt vorwärts zu gehen und in meinem Leben, natürlich habe ich einiges erreicht, aber das Leben geht natürlich auch nicht immer so, das Leben bewegt sich wie das Gewicht irgendwann im Leben auch in Wellenbewegungen, nein? Du nimmst mal fünf Kilo zu, dann mal wieder fünf Kilo-, also-. Und so ist es im Leben auch mit diesen Erfahrungen. Wir lernen nur durch das Tun. Und diese Angst und Zweifel-. Ich habe mal gelernt in meinem Leben. In dem Moment, wo ich meine Ängste besiegt habe, Burak, und meine Zweifel besiegt habe, sind Potenziale freigeworden. Und ich sage immer zu den Menschen, die vor mir sitzen, stehen oder liegen. Ich sage: „Dort, wo eure Ängste sind, wo eure Zweifel sind, (Burak Kalman: Sind eure größten Chancen.) sind eure größten Potenziale. Besiegt ihr eure Ängste und die Zweifel, die ihr alle habt, die sind auch berechtigt. Die sind da. Oder die besiegen euch. Es gibt-, da gibt es nichts dazwischen. Was empfiehlst du den Menschen, Thema Ängste? Ich habe Angst vor einer Gehaltsverhandlung, ich habe Angst, meinen Chef darauf anzusprechen oder-, was empfiehlst du?
Burak Kalman: Ja, wie gesagt, ich empfehle, dass ich mir die Frage stelle: Wovor habe ich denn konkret Angst? So, wovor habe ich konkret Angst? Warum ist der Grund, ja, dass diese Emotionen bei mir ausgeschüttet werden? (Dirk Schmidt: Das bewusstmachen, dann?) Bewusstmachen, genau. Wovor habe ich denn Angst und dann halt aktiv zu sagen: Ok, Angst ist da. Alles klar, ich nehme mich der Angst an, weil Angst ist ja auch irgendwo, das ist ja auch ein beschützender Charakter, der kommt ja nicht ohne Grund. Aber wir müssen uns bewusst die Frage stellen: Ist diese Angst gerade berechtigt, ja? Weil ich kenne da so ein Modell von Professor Steve Peters, das gefällt mir sehr gut. Wir haben ja so einen kleinen Affen im Kopf. So und der will uns schützen. Alles gut. Und ich kann diesen Affen halt nicht töten oder abstellen. Und der ist da und das ist auch in Ordnung, aber ich muss mich diesem Affen annehmen. Bedeutet: Ich gehe jetzt mit diesem bewussten Verstand hin und sage: „Hey, danke, lieber Affe, für die Warnung.“ Und jetzt schaue ich mir das mal an, was du mir da lieferst. So, ok, ich habe Angst vor einer Gehaltsverhandlung. Warum? Vielleicht habe ich Angst, meinen Job zu verlieren. So und dann überlege ich mir: Ok, meinen Job zu verlieren. Brauche ich da wirklich von einer Angst davor zu haben? Was passiert denn, wenn ich meinen Job verliere? Erstmal wird mir plötzlich klar: Oh, Job verlieren, ist das wirklich so begründet, was kostet es denn im Unternehmen, einen Mitarbeiter wie mich, ich bin ja auch eine Performance, sonst würde ich mir die Gedanken ja gar nicht machen, ob ich eine Gehaltserhöhung ansprechen soll. Das bedeutet, ein Leistungsträger, der geht, das ist das teuerste, was einem Unternehmen passieren kann, ja? Die müssen jetzt neue Stellenausschreibungen schalten, Kandidaten sichten, Gespräche führen. Jetzt kommt, das ist schon allein mega teuer und jetzt kommt da ein Kollege, der ist vielleicht bei weitem nicht so gut wie ich. Muss vielleicht nach der Probezeit gehen, geht der ganze Prozess startet von vorne, ok. Bedeutet: Eigentlich sehr unwahrscheinlich. Aber mal angenommen, auch das wäre, würde passieren. So, dann sage ich mal: Hey, wir leben gerade in wirtschaftlichen Situationen, wo es wirklich nicht schwer ist, eine neue Arbeit zu finden und wir leben in einem abgesicherten Staat, bedeutet: Ich komme weder in das Gefängnis, noch muss ich hungern, ja? Das schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass meine neue Arbeit darin besteht, mir eine neue Arbeit zu suchen. So und in dieser Zeit bekomme ich, Gottes Willen, halt Arbeitslosengeld, aber dieser Schritt kommt gar nicht. Und wenn ich mir erstmal bewusst bin: Hey, die Angst ist ja eigentlich Nummer eins, die Wahrscheinlichkeit ist schlicht zu hoch. Nummer zwei: Und selbst der allerschlimmste Fall ist eigentlich gar nicht so schlimm, dann gehe ich mit einem ganz anderen Bewusstsein wieder an das ganze Thema ran. Also bedeutet: Ängste annehmen, aber dann auch analytische Erwähnung fragen. Ok, wie realistisch ist das und was kann im schlimmsten Fall passieren und mit dem Bewusstsein funktioniert es dann meistens schon deutlich besser.
Dirk Schmidt: Ja, das kann ich nachvollziehen. Ich habe dann später irgendwann mal gemerkt in meiner beruflichen Laufbahn im Angestelltendasein, habe dann vom Innendienst in den Außendienstverkauf gewechselt und dann habe ich es ja irgendwo auch in der Hand gehabt mit der Provision, was ich verdienen möchte. Und habe dann relativ schnell gemerkt, dass ich ein Typ bin, der selbst die Verantwortung gerne in der Hand hat und habe dann freiwillig auf ein sehr hohes Fixum verzichtet und habe das prozentual in der Provision wiedergespiegelt, weil ich Vertrauen darin hatte. Weil ich wusste: Das funktioniert. Ich habe so irgendwie ein göttliches Urvertrauen. Woher das auch immer kommen mag, vielleicht durch das viele Scheitern auch. Weil, wenn du oft gescheitert bist und bist mit Krisen, Niederlagen, umgegangen, weißt du, dass es immer einen Weg gibt, eine Tür oder irgendwo eine Strategie, nein? Und da habe ich auch spannende Momente erlebt, wo mein Umfeld das nie nachvollziehen kann. Wie wichtig ist so ein Umfeld, wenn das so einen Schritt jetzt Thema Gehaltsgespräch? Dein Partner, Partnerin oder auch, ja, damals meine Eltern, nein?
Burak Kalman: Also im Umfeld sehr wichtig. Nicht nur Gehalt, generell. Du kannst nicht in einem negativen Umfeld sein und ein positives Leben erwarten, das funktioniert nicht. So, Jim Role sagt ja diesen sehr bekannten Satz: Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst und das kann ich absolut bestätigen. Das ist so. Unterschreibe ich. Und wenn du jetzt, du hast jetzt immer Ideen, ja? Du hast Ideen und der Mensch sucht ja auch irgendwo, hat ein Mitteilungsbedürfnis, ja? Und du sagst jetzt: Hey, Schatz, ich habe mir vorgestellt, ich mache jetzt seit einem halben Jahr gebe ich Gas, habe zig Überstunden gesammelt, habe das gemacht, dies. Ich glaube, ich spreche mal mit meinem Chef und wenn da jetzt das erste Mal Widerspruch schon kommt, ja? Du verdienst doch schon gut, bleib doch locker. Was, wenn das? Das verstärkt ja schon: Ich habe ja ohnehin schon einen Affen und jetzt kommt noch von außen. Da kann ich nicht wachsen in einem solchen Umfeld, ja? Und dementsprechend ist es wichtig, mit Menschen sich zu umgeben, die einen natürlich nach vorne bringen, ja? Und ich sage immer: Wenn du der-, oder das sage nicht ich, das habe ich gehört. Wenn du der Schlauste in einem Raum bist, dann bist du sogar im falschen Raum, ja? Das bedeutet: Ich muss mein Umfeld aktiv gestalten. Bedeutet: Ich schaue mal, ok, wo möchte ich denn hin in den nächsten fünf Jahren? So und dann überlege ich mir: Welche Menschen sind schon dort oder sind auf dem gleichen Weg? Und dann gucke ich: Wie komme ich an diese Menschen ran? Wie kann ich die in mein Umfeld integrieren, etcettera und dann gehe ich meistens auch in Vorleistung, ja? Dass ich mir überlege: Hey, wie kann ich denn diesen Menschen helfen? Ich in meiner Situation, wie kann ich diesen Menschen helfen? (Dirk Schmidt: Was geben, nein?) Was geben, unterstützen, ja, Nutzen bieten, einen Mehrwert bieten. Und dann passiert das automatisch, ist ja ganz menschlich. Menschen möchten lieben. Menschen, die sie wertschätzen, etcettera, ja, ganz klar und dann habe ich ein Umfeld, das mich wirklich auch nach vorne bringt, statt mich zu bremsen. Also kann ich wirklich nur unterstreichen: Umfeld mega wichtig.
Denn das war der erste Teil des Interviews mit Burak Kalman. Weitere Informationen über Burak und seine Arbeit findest du wie immer in der Podcastbeschreibung. Den zweiten Mal meines Gespräches mit Burak kannst du dir hier in Kürze anhören, es lohnt sich für dich. In Teil zwei spreche ich mit Büro unter anderem, wie du dein Einkommen erhöhen kannst und warum deine Einstellung mit deiner Zufriedenheit im Job zusammenhängt. Wie du Selbstmarketing für dich umsetzen und auch optimal nutzen kannst und wir bieten dir zwei Lösungsmöglichkeiten, wenn du unzufrieden in deinem Job bist, an. Meine Bitte: Wenn dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir bitte eine Fünf-Sterne-Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir. Vielen lieben Dank, dass du dabei warst und wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Dein Dirk.