DIRK SCHMIDT: Herzlich willkommen zum Podcast „Impulse für deine Motivation“. Mein Name ist Dirk Schmidt. Und du kannst dich wieder auf ein sehr inspirierendes und motivierendes Gespräch mit meinem heutigen Gast Pascal Feyh freuen. In diesem Podcast erfährst du fünf Strategien, wie du dir dein eigenes Business aufbauen kannst. Und aus welchen Gründen gerade jetzt. Der ideale Zeitpunkt ist, damit zu starten. Übrigens verrät uns Pascal sein Geheimnis, wie er mit 22 Jahren sein eigenes Unternehmen erfolgreich aufgebaut hat. Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß bei diesem spannenden Gespräch. Lieben Gruß, dein Dirk.
DIRK SCHMIDT: Ich freue mich heute ganz besonders, dass ich es endlich geschafft habe, endlich, es hat lange gedauert, ihn als Interview-Gast zu finden. Pascal Feyh. Danke, dass ich da sein darf.
PASCAL FEYH: Danke, dass du gekommen bist. Und danke, dass ich bei dir Gast sein darf, Dirk. Vielen Dank.
DIRK SCHMIDT: Gern. Wir sind ja heute in Neuss.
PASCAL FEYH: Ja.
DIRK SCHMIDT: Ja. Wer bist du?
PASCAL FEYH: Ich bin Pascal Feyh. Ich bin zum Zeitpunkt des Interviews 39 Jahre alt. Und ich bin vielleicht manchem bekannt als Online-Marketing-Coach, bin aber das nur nebenher so als Hobby. Eigentlich bin ich Unternehmer seit meinem 22.Lebensjahr. Spezialisiert auf Versandhandel, E-Commerce. Und bin darüber in die Coaching-Welt gekommen. Und habe noch ein Unternehmen gegründet vor fünf Jahren, das nennt sich „Mehr Geschäft“. In dem Unternehmen bieten wir online Marketing-Coachings an.
DIRK SCHMIDT: Ah, spannend. Wie bist du mit 22 Jahren Unternehmer geworden? Das würde mich mal interessieren.
PASCAL FEYH: Ich habe für mich mal dieses Wort erfunden: „unanstellbar“. Schon damals in der Schule. So in der zehnten Klasse fängt das ja an mit irgendwie Berufsorientierung. Da gehst du ins BIZ, wo dann bei mir irgendwie gesagt wurde: „Ja, werde Regisseur.“ Und ich konnte mich da nie mit anfreunden. Und hatte bereits in der Schule, als das so langsam Oberstufe losging, man sich damit auseinandersetzt: „Was machst du denn mal?“, habe ich für mich irgendwie das Gefühl gehabt, ich passe in keine Form. Kinder haben oft so Spiele, kleine Kinder. Die nehmen so ein Dreieck als Form. Und die muss dafür in das passende Teil, sozusagen, reingepresst werden. Das geht dann. Es gibt Vierecke, Sterne, Kreise. Und ich war irgendwie eine Form, da gab es nichts für. So habe ich das immer gespürt. Und da war für mich relativ schnell klar: Ich will auch mein eigenes Ding machen. Ich habe immer schon früh angefangen zu verkaufen, auf Flohmärkten oder im Urlaub. Habe ich irgendwomit immer Geld gemacht. Und dann war für mich schnell klar, ich muss selber was machen.
DIRK SCHMIDT: Kommst du aus einer Unternehmerfamilie oder-?
PASCAL FEYH: Nein, nicht zwingend. Sondern eher-, also aus einer sehr guten Familie, muss ich schon dazusagen, aber eher gehobenes oder Top-Management, wo mein Vater unterwegs war. Aber unternehmerisch nicht. Aber er hat mir sehr viel Mut gemacht.
DIRK SCHMIDT: Okay. Das war vielleicht mit ausschlaggebend dafür.
PASCAL FEYH: Ja, das war mit Sicherheit sehr stark fördernd dafür.
DIRK SCHMIDT: Weil, ich kenne viele Menschen, die träumen davon, in Unternehmertum oder Selbstständigkeit zu gehen, aber was denen fehlt, Pascal, ist oft der Mut. Der Mut, aus der Komfortzone-.
PASCAL FEYH: Ja, was sehr schade ist.
DIRK SCHMIDT: Ja, was gibst du den Menschen mit, als Tipp? Wenn das jetzt jemand hört oder sieht?
PASCAL FEYH: Also erstens: Finde heraus, was du liebst. Und finde dann einen Weg, damit Geld zu verdienen. Und das Internet macht es einem ja heute so leicht wie noch nie. Ja, aber mir fehlt der Mut. Da muss man sich, glaube ich, einfach durchkämpfen. Weil, zwei Dinge, erstens, Menschen in der Regel, hoffentlich ganz alte Menschen, die irgendwie kurz vor dem Ableben sind, die bereuen ja nur die Dinge, die sie nicht getan haben. In der Regel nicht die Dinge, die sie getan haben. Und von daher, nicht dass du mal in die Situation kommst zu sagen: „Hätte ich bloß-.“ So, das ist das erste. Und das zweite ist: Was soll denn schiefgehen? Also was ist wirklich der Worst Case in so einem Land hier? Du wirst nicht unter der Brücke landen, sondern selbst Sozialhilfen zahlen dann noch irgendwie eine Wohnung und du kriegst was zu essen und hast einen Fernseher. Also Ängste machen eigentlich spätestens seit es den Säbelzahntiger und Räuber Hotzenplotz nicht mehr gibt, machen Ängste eigentlich keinen Sinn. Und dann habe ich einfach-: Was sollen die anderen denken? Das gibt doch diesen Spruch, weißt du: Wir kaufen Sachen, die wir nicht brauchen, die wir uns nicht leisten können, um damit Menschen zu beeindrucken, die wir nicht kennen. Und das ist so eine Statusgesellschaft, wo man sagt: „Ja, aber wenn ich scheitere, was sagen dann die anderen?“ Scheiß doch mal drauf. Na ehrlich.
DIRK SCHMIDT: Ja. Es kann nichts passieren. Von der Ratio wissen wir das, Pascal. Wir sind beide Unternehmer. Aber vielen Menschen-, die wollen, die lieben auch das, was sie tun. Aber trotzdem sind sie in ihren Ängsten und Zweifeln gefangen.
PASCAL FEYH: Ja, was echt schade ist.
DIRK SCHMIDT: Viele. Ich rede nicht von einzelnen. Es ist eine Masse.
PASCAL FEYH: Was ich da auch empfehlen kann, ist-. Da sind wir eigentlich im Kern so im Thema „Persönlichkeitsentwicklung“, „Motivation“.
DIRK SCHMIDT: Absolut.
PASCAL FEYH: Mal einfach ein paar Seminare besuchen, sich mit den Dingen auseinandersetzen, auch über die du so sprichst. Und da an sich zu arbeiten. Das, was ich sowieso immer sage: „Arbeite härter an dir selbst und an deiner Persönlichkeit als an deinem Job, an deiner Unternehmerberufung. Entwickle dich dahin, auch emotional anzunehmen: Ich mache es jetzt. Ich gehe den Schritt.“
DIRK SCHMIDT: Hast du eine Strategie, die die Menschen umsetzen können? So Schritt Eins, Zwei und Drei? Wenn jetzt jemand zuschaut oder zuhört, der sagt: „Ich finde das geil, was der Pascal mit 22 gemacht hat. Wie komme ich dahin? Wo waren wir bei dem Thema ‚Mut‘?“
PASCAL FEYH: Ja. … Habe ich eine Formel?
DIRK SCHMIDT: Hast du eine Formel oder eine Strategie, wenn jetzt jemand zuschaut oder hört und sagt: „Mensch, das könnte ich einsetzen, umsetzen?“
PASCAL FEYH: Ich glaube, das Wichtigste ist das Thema „Wenn du das Warum kennst, ist das Wie egal.“ Was ich damit meine, ist tatsächlich das, was ich soeben schon mal sagte: Finde mal raus, was macht dir wirklich Spaß. Weil, dann hast du sozusagen einen Antrieb aus der Freude und aus der Leidenschaft raus. Und dann, wenn du das rausgefunden hast, glaube ich, Erfahrungen sammeln. Jetzt grade in Deutschland sind wir ja sehr sicherheitsbedacht. Bedeutet, wenn du tatsächlich für dich nicht so der Typ bist der sagt: „Okay, ich wage jetzt den Sprung ins kalte Wasser, ich gehe aufs Ganze.“, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, nebenher etwas zu machen, neben deinem Angestelltendasein. Und auch da bringe ich wieder das Internet ins Spiel. Weil, das Internet liberalisiert Unternehmertum so, wie es noch nie irgendwas anderes das geschafft hat. Weil, du kannst tatsächlich relativ schnell nebenher was aufbauen.
DIRK SCHMIDT: Ein Business aufbauen.
PASCAL FEYH: Ein Business aufbauen. Und womit verdient man im Internet Geld? Hauptsächlich mit-, also allem voran mit Informationen. Menschen nutzen das Internet aus drei Gründen: Educate, Entertain, Enspire. Educated Information ist der größte Bereich. Und meine These ist: Jeder Mensch hat in irgendeinem Bereich Information und Wissen, das für andere spannend ist.
DIRK SCHMIDT: Einen Mehrwert bietet oder einen Nutzen bietet.
PASCAL FEYH: Einen Mehrwert bietet. So. Und da gibt es so das Thema „Informationsprodukte und Informationsbusiness aufzubauen“. Und das kann man relativ schnell nebenher. Und da würde ich einfach mal mit anfangen. Erste kleine Gehversuche unternehmen, vielleicht damit erste kleine Erfolge zu erzielen und damit dann auch sich Motivation zu holen. Und nebenher versuchen, ein Geschäft aufzubauen. Und irgendwann ist es vielleicht auf einem Level, wo du sagst: „Jetzt gehe ich aufs Ganze, jetzt schaffe ich es.“ Es gibt ja nur die zwei Wege: Entweder hart spielen und sagen: „Ich gehe jetzt all in, ich mache es jetzt, ich gehe aufs Ganze.“ oder aber den soften Weg, um langsam nebenher was aufzubauen, neben der gesicherten Angestelltentätigkeit sozusagen. Bei beiden würde ich aber raten: Erstens, finde mal raus, was dir gefällt, weil, dann, es wird anstrengend, machen wir uns nichts vor. Aber wenn es dir gefällt und wenn du es liebst, ist es nicht mehr so anstrengend. Und zweitens finde dann einen Weg, wie du damit Geld verdienen kannst. Und nutze dafür das Internet.
DIRK SCHMIDT: Die Liebe muss vor dem Geld da sein. Ich habe gelernt, Pascal, wenn du etwas gerne machst, etwas liebst, läuft die Kohle dir hinterher.
PASCAL FEYH: Das ist oft so, ja.
DIRK SCHMIDT: Ist so.
PASCAL FEYH: Ist tatsächlich so.
DIRK SCHMIDT: Ja. Und viele denken ja: Mensch, mit was kann ich viel Geld verdienen? Und machen dieses Business. Aber da kommt-, der Erfolg gesellt sich selten dazu.
PASCAL FEYH: Ganz selten.
DIRK SCHMIDT: Weil die Liebe fehlt.
PASCAL FEYH: Ja, das ist so. Unternehmertum-, ich unterteile immer so ganz groß zwei Unternehmertypen. Die einen sind die, die wirklich inhaltlich topfit und leidenschaftlich unterwegs sind. Also sozusagen, keine Ahnung, was: „Ich verkaufe Nagellacke, weil, ich liebe Nagellack, ich habe eine absolute Affinität für Kosmetik.“ Könnte ich ja sagen. Oder aber Typ B, die sagen: „Das Produkt oder die Dienstleistung ist zweitrangig eher, ich liebe es einfach, Unternehmerin, Unternehmer zu sein, Unternehmen aufzubauen, mit allem, was dazugehört. Ich liebe Vertrieb, ich liebe es, Teams aufzubauen und zu führen.“ Da kann das Produkt, die Dienstleistung, tatsächlich in zweiter Reihe stehen, solange es ethisch moralisch passt. Und auch da kann man vielleicht für sich mal rausfinden: Zu welcher Gruppe gehöre ich? Habe ich irgendwie, keine Ahnung was, tatsächlich ein ganz fixes Thema, weil, ich liebe Hunde, deshalb mache ich jetzt meine Hundeschule auf online. Oder sage ich: Nein, weißt du, ich liebe einfach Vertrieb und Onlinemarketing. Und ob ich jetzt Nagellack verkaufe oder amerikanische Produkte, eigentlich Wurst. Ich liebe es, das Business aufzubauen. Das sind so die zwei Typen. Genau.
DIRK SCHMIDT: Der Unternehmer schlägt im Herz, nicht das Produkt schlägt im Herz. Das ist der Unterschied oder? Wie hältst du es mit Niederlagen? Weil, viele haben ja Angst, etwas zu tun. Jetzt ist der Mut da, jetzt denken sie: Was ist, wenn das passiert? Wie ist deine Erfahrung?
PASCAL FEYH: Also, dass die dazugehören, ist, glaube ich, völlig klar. Ich habe viele Parallelen im Sport.
DIRK SCHMIDT: Okay. Bist du sportlich?
PASCAL FEYH: Ja. Wenn du dir jetzt anguckst, eine Spitzenmannschaft, im Fußball zum Beispiel. Die verliert ja auch mal.
DIRK SCHMIDT: Das gehört dazu.
PASCAL FEYH: Das gehört dazu. Die sagen ja nicht: „Ach, weißt du was. Wir stellen den Verein ein. Lassen wir. Offenbar keine so gute Idee.“ Nein, das gehört dazu. Und das gehört tatsächlich dazu. Bitte einfach akzeptieren und einen Haken dranmachen. Es gibt ja diesen Satz: „Manchmal gewinnst du und manchmal lernst du.“ Und ich finde den gut. Viele sagen ja: „Manchmal gewinnst du und manchmal verlierst du.“
DIRK SCHMIDT: Nein, lerne Erfahrung. Absolut.
PASCAL FEYH: Und aus nichts anderem lernen wir doch mehr, als wenn wir zwischendurch auch mal auf die Fresse kriegen. Das gehört nun mal einfach dazu. Nimm es an, aber-. Weißt du, schon Einstein sagte: Immer das Gleiche zu machen und andere Ergebnisse zu erwarten, ist irgendwie die pure Definition des Wahnsinns.“ Bedeutet: Wenn du eine Niederlage hast, dann auch einfach mal auf die Metaebene oder, sagen wir mal, in den Helikopter steigen, 50 Meter nach oben fliegen, um zu überlegen: Was hat dazu geführt? Und was ist der Engpass? Was muss ich künftig anders machen? Und deswegen, eigentlich ist es gut, nicht nur eigentlich, es ist gut, Niederlagen zu haben, wenn man richtig mit ihnen umgeht, sie analysiert und dann überlegt: Ah, cool. Was kann ich denn anders machen?
DIRK SCHMIDT: Das war eine gute Fragestellung, die du auch gestellt hast: Was kann ich aus der Niederlage lernen?
PASCAL FEYH: Natürlich.
DIRK SCHMIDT: Viele Menschen fragen sich: Warum passiert mir das? Und das führt dazu, wieder ins Problem reinzutauchen.
PASCAL FEYH: Generell gilt ja für das Leben-, das wirst du genauso sagen. Aber im Speziellen für Unternehmerinnen und Unternehmer noch mehr: Sei niemals das Opfer. Wenn du in die Opferdenke gehst und genau das tust, was du gerade gesagt hast: Warum passiert mir das schon wieder? Ganz ehrlich: Schließe die Firma ab, gehe irgendwo-. Weil, das bringt dich nicht weiter. Du bist verantwortlich für alles. Für die Erfolge, aber auch natürlich für die Dinge, die vielleicht nicht so gut klappen.
DIRK SCHMIDT: Für die Lernerfahrung.
PASCAL FEYH: Richtig. Aber immer, wenn du denkst: Okay, ich bin die agierende Person. Ich bin im Driver Seat, ich steuere. Gute Nachricht: Was kann ich also jetzt anders machen, damit mir das nicht mehr passiert? Raus aus dieser Opferdenke, die bringt ja nichts.
DIRK SCHMIDT: Also ist Schmerz ein guter Lehrmeister für uns als Unternehmer?
PASCAL FEYH: Natürlich. Ja, viel mehr als alles andere. Weißt du, der Trieb im Menschen, Schmerz zu vermeiden, ist ja immer viel größer als der, Freude zu empfinden. Das ist ja das beste Beispiel: Neujahr rückt näher. Du gehst irgendwie Neujahr ins Fitness-Studio. Was ist? Das Ding ist rappelvoll. Und dann wartest du mal zwei Wochen. Und dann wird es leerer. Warum? Die Leute haben sich vorgenommen: Jetzt mache ich mehr Sport. Dann quälen sie sich dahin, fühlen sich nach dem Sport gut. Richtig Endorphine, kommen und sagen: „Yes, morgen mache ich das Ganze wieder.“ Jetzt kommt aber „morgen“. Und dann sagen sie: „Ach, aber ist grade so warm in der Bude. Die Couch ist so gemütlich. Ach nein-.“
DIRK SCHMIDT: Die Serie kommt im Fernsehen.
PASCAL FEYH: Die Serie-. „Ich gehe doch nicht.“ Warum nicht? Weil der Schmerz größer ist als die Freude. Die Freude, die du hattest nach dem Sport, die dich antreibt zu sagen: „Ich mache es morgen nochmal.“ ist nicht so groß wie der Schmerz am nächsten Tag, doch zu gehen. Das heißt also, Schmerz vermeiden ist immer der viel stärkere Treiber in uns Menschen. Immer.
DIRK SCHMIDT: Ich glaube auch, Pascal, alle, die aufhören, die haben kein starkes „warum“ gefunden für sich.
PASCAL FEYH: Das ist so, mit Sicherheit, genau.
DIRK SCHMIDT: Finde starke „Warums“. Und dieses „Wie“, das Tun, kommt in der Regel von alleine.
PASCAL FEYH: Richtig. So, die Warum-Frage, die ist ja eine ganz spannende. Zu mir kommen oft ganz viele junge Menschen und sagen: „Ja, Moment, warum? Ich will erstmal rausfinden, ich begebe mich da erstmal auf eine Reise.“ Da sage ich immer: „Mensch, höre auf zu labern. Ärmel hochkrempeln, mal machen. Und finde mal raus, was du nicht magst. Weil, darüber kommst du auch dahin, rauszufinden, was du magst.“ Und das „warum“ kann ja auch sein einfach: Bock auf Erfolg zu haben. Das ist bei mir ein ganz klarer Punkt. Ich nenne das immer „Goldmedaillen sammeln“. Einfach in gewissen Firmen gewisse Milestones erreichen, Ziele erreichen. Das ist wie eine Goldmedaille beim Sport. Und mein „warum“ ist ganz stark: Erfolg. Ich habe nicht so dieses höhere Gesellschaftliche: „Ich muss aber hier Gutes tun.“ Sorry, habe ich nicht. Sondern bei mir ist es: Erfolge feiern. Das ist ein tolles „warum“.
DIRK SCHMIDT: Wie definierst du deinen Erfolg?
PASCAL FEYH: Also natürlich gibt es allem voran Geld, was im Unternehmertum eine tolle sprichwörtliche Währung für Erfolg ist. Aber wenn du mal finanziell auf einem gewissen Level bist oder Dinge erreicht hast, da merkst du ganz schnell: Das ist nicht so der Hauptantrieb. Der Hauptantrieb ist eigentlich: Jeden Tag genau das tun zu können, was grade dein Herzenswunsch ist. Zumindest es tun zu können. Ob du es dann tust, andere Frage. Es gibt ja auch noch so Sachen wie Pflichtbewusstsein. Dass man sich einfach um gewisse Dinge zu kümmern hat. Aber Freiheit. Auch das klingt jetzt wieder so wahnsinnig platt. Aber ein selbstbestimmtes Leben zu führen und dann auch noch in einem gewissen Rahmen finanzielle Freiheit zu haben, das ist für mich Erfolg.
DIRK SCHMIDT: Was sind deine Werte, Pascal?
PASCAL FEYH: Meine Werte sind ganz klar: Familie, Fleiß, Disziplin, offene Kommunikation. Um mal so die wichtigsten zu nennen. Bin sehr familiär und könnte auch ohne meine kleine Familie nicht wirklich gut funktionieren. Und das zweite danach habe ich aber schon gesagt, sowas wie Fleiß und Disziplin, Pflichtbewusstsein sind für mich sehr starke Werte.
DIRK SCHMIDT: Die gehören aber auch sehr eng zusammen.
PASCAL FEYH: Die gehören sehr eng zusammen. Ich glaube aber auch, dass ohne die Erfolg nicht kommt. Alle, die sagen: „Eh, ich bin so der Vier-Stunden-Woche-Typ und irgendwann werde ich dann reich, durch Zufall.“, die haben halt eine Sache nicht kapiert. Dass die Leute, die irgendwann nicht mehr ganz so viel arbeiten müssen, eine sehr lange Zeit 100-, 120-Stunden-Wochen gemacht haben. Also man muss einfach wahnsinnig fleißig und pflichtbewusst sein. Du musst die Bereitschaft haben, die quälen zu können. Oder dich zu quälen. Die, die das können, die sind im Sport wahnsinnig erfolgreich, aber auch in der Wirtschaft, interessant.
DIRK SCHMIDT: Da gibt es Parallelen.
PASCAL FEYH: Natürlich.
DIRK SCHMIDT: Absolut, ja. Hast du eine Idee, eine Strategie oder einen Tipp von dir: Wie gewinnen Menschen Disziplin?
PASCAL FEYH: Disziplin ist wie ein Muskel. Punkt. Aus meiner Sicht ist Disziplin wie ein Muskel. Und schon Jim Rohn, der im Übrigen der Lehrmeister von Tony Robinson ist, sagt: Wie baust du Disziplin auf? Ganz einfach: „A few simple disziplins practice every day.“ Bedeutet: Greife dir kleine Disziplin-Übungen raus, die du jeden Tag machst. Und wenn es nur sowas ist, wie jeden Tag einen Apfel essen. Versuche mal. Da sagt jeder: „Das ist doch einfach.“ Nein, jeden Tag. Jeden Tag einen Apfel essen führt irgendwann dazu, ungefähr so nach 28 bis 30 Tagen, dass man einen Habitus kreiert hat.
DIRK SCHMIDT: Eine neue Gewohnheit entsteht oder so.
PASCAL FEYH: Eine Gewohnheit. Und der Fehler, den viele bei dem Thema „Disziplin“ aus meiner Sicht machen, ist zu sagen: „Cool, ab morgen stehe ich jeden Tag 6Uhr30 auf, eine halbe Stunde lesen, Viertelstunde meditieren. Dann mache ich noch eine Stunde Sport. Und das mache ich ab sofort jeden Tag.“ Das killt dich ja. Das funktioniert nicht. Deswegen, wie beim Sport, kleine Gewichte immer zuerst. Und dann die Gewohnheit, die Wiederholung, die bringt es. Ich stelle mich auch nicht vor den Spiegel und mache zehn Wiederholungen und denke: „Weg. Ich sehe immer noch nicht aus wie Arnold. Klappt nicht.“ Ist ja Quatsch. Sondern kleine Disziplinübungen, und die jeden Tag.
DIRK SCHMIDT: Immer nur eine?
PASCAL FEYH: Natürlich.
DIRK SCHMIDT: Mit einer beginnen, gute Referenzen sammeln und dann mit der nächsten beginnen.
PASCAL FEYH: Ja, natürlich. Und dann so Kleinigkeiten. Wie viele sind unordentlich. Einfach mal die Zahnpasta-Tube wieder zuschrauben. Oder abends die Sachen falten und in den Schrank wieder-. So Kleinigkeiten. Und das mal machen und das mal 30 Tage durchhalten, ändert das ganze Leben.
DIRK SCHMIDT: Ja, das macht ja was mit dir. Das verändert ja was.
PASCAL FEYH: Natürlich, das schult ja.
DIRK SCHMIDT: Auch hier oben, ja, klar, absolut. Pascal, was magst du lieber: Pasta oder Pizza?
PASCAL FEYH: Pasta.
DIRK SCHMIDT: Warum?
PASCAL FEYH: Ich finde, in Pasta ist geschmacklich mehr Varianz. Bei der Pizza habe ich-. Also ich liebe Pizza auch. Das ist gar nicht so leicht, die Frage. Aber Pasta-, also ich kenne so rote Pasta mit Tomatensoßen, ich kenne aber auch so weiße Pasta irgendwie mit ein bisschen Käse oder mit Trüffel. Und dann kann ich da Meeresfrüchte draus-. Also eigentlich ganz dichtes Kopf-an-Kopf-Rennen, aber Pasta liegt so ein Zehntel in Führung.
DIRK SCHMIDT: Lieblingspasta von dir?
PASCAL FEYH: Frutti di mare.
DIRK SCHMIDT: Ja, hast du einen Lieblings-Italiener auch?
PASCAL FEYH: Ja, habe ich.
DIRK SCHMIDT: Es läuft grade so ein bisschen das Wasser im Mund zusammen.
PASCAL FEYH: Ich denke grade dran, weil ich da mal wieder hin müsste.
DIRK SCHMIDT: Gutes Beispiel. Kochst du auch gerne?
PASCAL FEYH: Ich koche wirklich gerne, mit meiner Frau zusammen. Eigentlich müsste ich öfter kochen. Das wird auch meine Frau sagen.
DIRK SCHMIDT: „Eigentlich“ heißt?
PASCAL FEYH: „Eigentlich“ heißt „Ja.“ Ich müsste es öfter tun, aber ich bleibe im Konjunktiv.
DIRK SCHMIDT: Hast du ein Lieblingszitat?
PASCAL FEYH: Bei mir hängt, das habe ich von meiner Frau zum 30.Geburtstag gekriegt, eine Tafel, die ist ein Meter mal zwei Meter groß. Und da steht ein Spruch drauf von Albert Schweitzer. Also nicht Jochen Schweizer aus der Jury von „Höhle der Löwen“, sondern Albert Schweitzer. Und das heißt: „Ein freier Mensch.“ Das ist aber ein ganz schön langer Spruch. Aber dieser Spruch symbolisiert für mich Unternehmertum pur. Ich kann ihn nicht auswendig aufsagen. Aber jeder, der möchte, einfach mal Albert Schweitzer „Ein freier Mensch.“ bei Google eingeben. Ein wahnsinnig toller Spruch. Und daneben gibt es sicherlich noch den Spruch: „Arbeite härter an dir selbst als an deinem Job.“ von Jim Rohn, den ich sehr gut finde. Und dann gibt es noch eins von Steve Job, der sagt: „Der Faktor, der erfolgreiche von weniger erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern unterscheidet, ist pures Durchhaltevermögen.“
DIRK SCHMIDT: Die Disziplin.
PASCAL FEYH: Natürlich.
DIRK SCHMIDT: Gepaart mit Konsequenz.
PASCAL FEYH: Genau.
DIRK SCHMIDT: Das macht den Unterschied aus.
PASCAL FEYH: Das ist der Unterschied, ja.
DIRK SCHMIDT: Und dann noch der Mindset dazu auf dem Weg dahin. Schön. Was war dein schönster Moment so im Leben? Gibt es da so eine Situation?
PASCAL FEYH: Also wahnsinnig emotional war unsere Hochzeit. Die war wirklich toll. Die Geburt unserer Kinder war auch wunderschön, aber wir hatten eine Frühgeburt. Und das nächste war auch noch ein Kaiserschnitt, das war-, da musste ich sehr stark funktionieren. Rückbetrachtet war das natürlich wahnsinnig toll. Aber im Moment selber war es eher „Augen zu und durch.“ Ich habe jeden Tag so tolle Momente, ehrlich gesagt. Ich reduziere das gar nicht so sehr auf so die einen Momente, wo ich sage: „Da ziehe ich mir Kraft raus.“ Sondern ich gehe so positiv und glücklich durch das Leben, ich könnte-. Eigentlich finde ich jeden Tag wahnsinnig toll.
DIRK SCHMIDT: Was motiviert dich denn?
PASCAL FEYH: Ja, mich motiviert auf jeden Fall Erfolg. Wie ich das soeben schon sagte, also so dieses „Goldmedaillen sammeln“, das finde ich schon echt gut. Mich motiviert aber auch, ich bin ein sehr extrinsisch auch motivierter Typ, das gebe ich zu. Deswegen habe ich auch so eine Firma wie Mehr-Geschäft. Weil, da kannst du echt-, da kriege ich wahnsinnig viel Aufmerksamkeit und Anerkennung.
DIRK SCHMIDT: Viel Feedback von außen.
PASCAL FEYH: Natürlich. Viele Coaches, Trainer geben das nicht zu, aber ganz ehrlich, mir geht voll einer ab, wenn ich auf der Bühne stehe. Oder wenn ich unter einem YouTube-Video irgendwie 200 Kommentare, wie cool sie es alle finden, lesen kann. Ich finde das toll, ich mache viel für den Applaus. Und das motiviert mich. Mich motiviert aber auch für meine Kinder was, nicht nur zu hinterlassen, sondern auch was vorzuleben. Ich finde das eine wahnsinnige Herausforderung, kleinen Kindern die richtigen Werte, vorhin waren wir bei Werten, die richtigen Werte mit an die Hand zu geben. Insbesondere, wenn sie irgendwie in der Welt aufwachsen, wo sie alles haben, was sie wollen. Also denen geht es schon sehr gut. Und ihnen dann trotzdem so dieses Pflichtbewusstsein, Disziplin, Fleiß, Ehrlichkeit uns so weiter vorzuleben, das finde ich schon mal gut. Ohne aber sie dabei zu sehr in irgendein Korsett zu zwängen. Die sollen machen, was sie wollen. Wenn sie Reitlehrerin werden will, wie irgendwie grade so der akute Wunsch ist, dann sollen sie das machen. Also ich finde es eine große Herausforderung. Motiviert mich aber auch. Für die Kinder so eine kleine Leitfigur zu sein.
DIRK SCHMIDT: Schön. Das hat ja nichts mit materiellen Dingen zu tun, das sind ja Werte, die du vermitteln kannst.
PASCAL FEYH: Genau.
DIRK SCHMIDT: Das Vorleben, nicht das Sagen, sondern das Vorleben ja auch. Was-, wenn du extrinsisch motiviert bist, würde mich interessieren, was macht das mit dir, wenn mal keiner klatscht? Oder wenn negative Kommentare kommen?
PASCAL FEYH: Okay, also negative Kommentare gehören ja dazu. Wenn du weißt, dass in der Regel ganz viel Verhalten der Menschen motiviert ist durch das Bedürfnis, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu kriegen, dann weißt du auch, dass negative Kommentare tief in sich drin daraus motiviert sind. Und das ist schon mal das erste, zu wissen: Dich greift ja keiner persönlich an, weil, die Leute kennen mich ja gar nicht. Wenn sie mich kennen würden, dann würden sie wahrscheinlich gar nicht so schlecht schreiben. Erstens. Sondern sie machen das ja selber, um ein Stückchen Aufmerksamkeit zu kriegen.
DIRK SCHMIDT: Und auf einer Sachebene wahrscheinlich.
PASCAL FEYH: Ja, so. Dann hältst du ja auch mit dem, was du tust, vielen Menschen einen Spiegel vor. Und dieser Spiegel macht ihnen ja was. Sie sehen-, dass sie sagen: „Was, das sagt der? Das kann der doch nicht sagen. Soll er bei sich selbst feststellen. Stimmt, ich habe das nicht.“ oder „Ich schaffe es nicht, mich so zu verhalten, dass ich den Erfolg habe, den vielleicht diese Person hat.“
DIRK SCHMIDT: Neid meinst du?
PASCAL FEYH: Neid. 99 Prozent aller Kritik sind Neid, meiner Ansicht nach ist das so. Die wenigsten Kritiken sind ja tatsächlich sachlich und hilfreich. Sondern die meisten sind Fingerpointing: „Du bist schlecht.“ Das ist ja-, auf so einer Basis diskutiere ich nicht. Und das letzte, was mir sehr hilft, ist: Kleine Kinder, die gucken YouTube, bei mir zu Hause, die gucken mal, unsere Kinder. Nicht viel, aber ab und an gucken sie YouTube. Wen die mögen, ist zum Beispiel die Biene Maja. Und die Biene Maja ist eine echt coole Biene, die tut ja niemandem was. Und jetzt gehst du mal auf YouTube und macht ein YouTube-Video von der Biene Maja auf und dann siehst du irgendwie 250000 Aufrufe und Achtung, 387 „Daumen nach unten“. Und dann stelle ich mir die Frage: Was sind denn das für Menschen, die dem YouTube-Video von Biene Maja einen „Daumen nach unten“ geben? Und dann weiß ich: So Menschen gibt es halt, die muss man gar nicht so ernst nehmen.
DIRK SCHMIDT: Ja, die gibt es überall.
PASCAL FEYH: Natürlich.
DIRK SCHMIDT: Den Neid musst du dir ja erarbeiten.
PASCAL FEYH: Ja, das ist so.
DIRK SCHMIDT: Ja. Was war denn ein großer Misserfolg für dich? Hast du schon welche gehabt?
PASCAL FEYH: Ja, und wie. Also in meinen ersten unternehmerischen Aktivitäten-. Ich war schon immer ziemlich gut in vertrieblichen Themen. In kaufmännischen Themen so gar nicht. Insbesondere, was so das Thema „Welche Steuern gibt es eigentlich zu zahlen? Und wann gibt es die abzuführen?“ anbelangt. So dass ich also wahnsinnige Probleme mit dem Finanzamt hatte, Steuern nicht zahlen konnte bis hin zu Gerichtsvollzieher. War schon vor mir zu Hause, hat die Tür aufgebrochen. Alles durch. Also wirklich, ich war ganz unten. Das sind sehr große Misserfolge gewesen. Auch aus denen kann man natürlich lernen. Und ansonsten stempele ich eigentlich kaum was in meinem Leben als riesen Misserfolg ab.
DIRK SCHMIDT: Lerne Erfahrung. Oder wie würdest du das definieren?
PASCAL FEYH: Ja, das waren einfach Niederlagen. Aber wie auch da wieder, wie im Sport. Die gehören halt dazu. Kennst du irgendeine Unternehmerin oder Unternehmer, die heute richtig erfolgreich sind. Die da so hingekommen sind-.
DIRK SCHMIDT: Nein.
PASCAL FEYH: So. Und ich glaube, da waren wir vorhin schon, es gehört dazu. Und da hatte ich natürlich einige Tiefschläge in den unternehmerischen 16 zurückliegenden Jahren, fast 17 jetzt. Gehört dazu. Und jetzt könnte ich mich einschließen und sagen, wie schlimm das alles ist. Und wo könnte ich heute sein, wenn ich das alles nicht gehabt hätte und gemacht hätte? Aber es ist, wie es ist.
DIRK SCHMIDT: Bringt dich jetzt nach vorne.
PASCAL FEYH: Na, überhaupt nicht.
DIRK SCHMIDT: Aber in der digitalen Welt sieht das ja so nach außen zumindest aus, als wenn es jeder schaffen könnte. Das ist ja auch grundsätzlich richtig. Aber wenn der Weg direkt so nach oben geht, das ist ja-.
PASCAL FEYH: Das ist nicht so. Also theoretisch kann das jeder schaffen. Das war sicherlich noch nie so ideal wie heute.
DIRK SCHMIDT: Und relativ einfach.
PASCAL FEYH: Natürlich. Aber auf der anderen Seite brauchst du die Dinge, hatten wir vorhin auch schon: Disziplin, Durchhaltevermögen und irgendwie: „Wenn du liebst, das du tust, wird das Schwere leichter.“ Und sind halt viele nicht bereit zu. Und den Mut dann aufzubringen, überhaupt mal in die Handlung zu kommen. Machen ja auch die wenigsten.
DIRK SCHMIDT: Wie lange, glaubst du, Pascal, hält dieser digitale Boom noch an?
PASCAL FEYH: Also ich glaube, dass wir da immer noch ganz am Anfang stehen.
DIRK SCHMIDT: Am Anfang?
PASCAL FEYH: Ja, natürlich. Also das Thema „Digitalisierung“. Die FAZ schrieb Anfang 2018: „In den nächsten fünf Jahren werden zehn Prozent aller Jobs der Digitalisierung zum Opfer fallen.“ Das heißt, wir sind immer noch ganz am Anfang. Aber jetzt kann man sagen: „Oh nein, Hilfe, wie schlimm alles.“ Oder man kann sagen: „Ach, weißt du was, ich mache einfach mit.“
DIRK SCHMIDT: Eine Chance.
PASCAL FEYH: Genau. Ich mache einfach mit. Denn, die Digitalisierung ist ja eigentlich nur ein neuer Vertriebsweg, der die Kommunikation auf andere Level hebt, wodurch die, die nicht mitmachen, ein Problem haben. Der Kunde wird immer schneller, der Kunde wird immer transparenter, er weiß immer mehr. So haben wir es als Vermarkter, als Anbieter vielleicht auch schwerer vermeintlich, dass sie bei uns kaufen sollen. Ja gut, werde halt einfach besser. Auch da wieder: Arbeite härter an dir selbst als an deinem Business, als an deinem Job. Und ich glaube, dass wir digital immer noch ganz am Anfang sind. Also ich sage immer auch in meinen Vorträgen: Das Internet, wie wir es heute kennen-. Oder anders: Wenn das Internet insgesamt eine 100 Meter lange Strecke ist, dann ist das, was wir heute kennen, vielleicht grade mal so viel.
DIRK SCHMIDT: Ach.
PASCAL FEYH: Da bin ich völlig von überzeugt. Gucke mal, wie lange es das erst gibt. Das ist ja, 20 Jahre. Aber wieviel kommerziell richtig genutzt-, gibt es das vielleicht erst seit, sagen wir mal, wenn es hoch kommt, zehn Jahren. Und wir leben auch heute noch in einer Welt, wo wir eigentlich zwei Welten in einer haben. Das heißt: Irgendwie unsere Großeltern, die sind auch alle irgendwie verstorben, aber bis vor kurzem lebten sie noch, die haben mit dem Internet nichts am Hut gehabt. Und da gibt es noch Millionen von Leuten … #00:26:58#. Und die anderen sind nun völlig digital unterwegs. Das wird sich ja auch irgendwann mal drehen. Dann sind sie alle digital. Gucke mal, wie unsere Kinder aufwachsen. Für die ist ja iPad, iPhone und Co, Internet, völlig normal. Und es gibt ja die Gen Y beziehungsweise die Millennials. Was habe ich letztens gelesen, die alle so um die Jahrtausendwende geboren wurde. Die sind jeden Tag im Schnitt, irgendwie sind 93 Prozent von denen, sind Social-Media-aktiv. Überlege mal, 93 Prozent. Und sind jeden Tag irgendwie zwei, zweieinhalb Stunden online unterwegs. Was da jetzt kommt für eine Generation, das ist ja irre. Und ich glaube, wir sind immer noch ganz am Anfang.
DIRK SCHMIDT: Ja. Also du glaubst, wenn das jetzt jemand sieht oder hört: Die Chancen, da mit auf den Zug aufzuspringen, die sind-.
PASCAL FEYH: Ja, die sind gigantisch. Und alle sagen: Ja, aber die besten Märkte und Branchen sind ja schon wieder weg. Um Gottes willen, nein. Also auch da gehört ein bisschen, sagen wir mal, unternehmerischer Mut mal dazu, zu sagen-. Mag ja sein, dass es die und die Branche schon gut vertreten gibt im Internet. Aber ich habe eine Idee, ich habe einen Weg, ich habe ein Ziel, es anders zu machen, mit noch mehr Nutzen. Aber dann sei mal mutig und mache auch.
DIRK SCHMIDT: Also die Idee muss da sein?
PASCAL FEYH: Die Idee muss da sein. Oder eine grobe Idee verfeinert sich auf dem Weg des Umsetzens. Aber klar, irgendeine Idee muss man ja mal haben.
DIRK SCHMIDT: Was können meine Zuhörer oder Zuschauer für dich tun?
PASCAL FEYH: Ihr könnt für mich tun, dass ihr zum Beispiel unseren YouTube-Kanal abonniert. Der heißt „Mehr Geschäft“. Und tut damit für euch etwas. Weil, da haben wir irgendwie 850 Videos zum Thema „Wie kann man denn online ein Geschäft aufbauen?“ Oder, wenn ich schon ein Unternehmen habe: „Wie kann ich das Internet als Vertriebsweg nutzen?“ Kann man sich dort ansehen. Und so dieses Thema „Finde raus, was du liebst. Und dann finde einen Weg, damit Geld zu verdienen.“ Das Internet macht es ja so einfach wie nie. Wie das geht, siehst du dort. Also das wäre zum Beispiel ein Weg.
DIRK SCHMIDT: Wie bist du denn auf den geilen Namen gekommen: „Mehr Geschäft“?
PASCAL FEYH: Das ist 2006 gewesen. Da saß ich am Schreibtisch und habe mir gedacht: „Wenn du irgendwann mal so in diesen Bereich ‚Coaching‘ gehst, dann nenne das Ding doch so, wie das Ergebnis deiner Dienstleistung ist.“ Und das war einfach „Mehr Geschäft“.
DIRK SCHMIDT: Okay. War ja sehr weise schon, vorausschauend.
PASCAL FEYH: Ja, aber lag lange Zeit, neun Jahre lag der Name noch-, nein, sechs Jahre lag der in der Schublade. Und ja, die Domains hatte ich mir gesichert. Ja, aber ich habe mir auch vor Jahren mal die Domain gesichert: „umsatz.com“. Habe ich auch jahrelang nichts gemacht. Und irgendwann haben wir gesagt: Okay, cool. Jetzt aktivieren wir das mal.
DIRK SCHMIDT: Da ist es losgegangen. Hast du noch ein, zwei Tipps, wenn das jetzt jemand hört oder zuschaut, was du den Menschen mit auf den Weg gibst?
PASCAL FEYH: Du, am Ende ist es das wirklich. Denke mal tief darüber nach, was wären heute die Dinge, die du bereuen würdest, wenn du jetzt vielleicht nur noch so drei Monate Zeit hättest. Ich weiß, das ist böse, aber einfach mal drüber nachdenken. Wir haben nur im Schnitt 4200 Wochen auf diesem Planeten. Das ist gar nicht so viel. Und wenn du heute so um die 40 bist, kannst du mal rechnen: Die Hälfte ist weg. Das heißt, also einfach drüber nachdenken: Was würde ich denn wirklich bereuen, was ich nicht getan habe? Und nimm dieses Gefühl mal mit, um vielleicht in die Handlung zu kommen. „Finde raus, was du liebst. Und baue ein Business draus.“ Das ist das eine. Und das zweite ist: „Arbeite an deinem Leben.“ Ich setze mich einmal im Jahr mit einem meiner besten Freunde zusammen. Und wir arbeiten an sechs Lebensbereichen.
DIRK SCHMIDT: Die wären?
PASCAL FEYH: Liebe, Karriere, Finanzen, Körper und Geist, Soziales und Sinn. Das sind die sechs Bereiche. Und wir machen so drei Achsen. Eine Achse senkrecht und zwei Achsen kreuzen. Dann hast du ja sechs Enden. Und jedes Ende steht für einen dieser sechs Bereiche. Und dann ist am Ende jeder Achse, ist die Höchstpunktzahl Zehn. Und dann definierst du mal: Wo stehe ich heute im Bereich „Liebe“? Erstens definierst du: Was ist meine Zehn im Bereich „Liebe“, im Bereich „Finanzen“? Was ist die Zehn: Wenn ich das hätte, dann ist das der perfekte Zustand.
DIRK SCHMIDT: Also Idealzustand definieren.
PASCAL FEYH: Idealzustand definieren. Und dann guckst du: Wo stehst du? Und dann nimmst du dir pro Bereich eine Sache, wo du sagst: Wenn ich das mache in den nächsten zwölf Monaten, dann komme ich weiter in meiner Punktzahl. Das mache ich jetzt seit zwölf Jahren so, dokumentiere das jedes Jahr. Und es ist erstaunlich, was da passiert. Und das ist wahnsinnig wertvoll. Weil, damit arbeitest du an deinem Leben und nicht in deinem Leben.
DIRK SCHMIDT: Ja. Wie lange brauchst du dafür?
PASCAL FEYH: Um das tatsächlich einmal zu definieren, also die ideal volle Punktzahl in jedem Bereich, haben wir uns einmal einen ganzen Tag hingesetzt, also vielleicht sechs Stunden. Und dann nehmen wir uns auch heute noch immer einen Tag, wir ziehen uns immer raus, gehen in ein Hotel, in einen Seminarraum. Aber das kannst du auch in zwei, drei Stunden erledigen. Einmal im Jahr zwei, drei Stunden dafür investieren.
DIRK SCHMIDT: Wertvolle Zeit.
PASCAL FEYH: Ja. Und das ist so irre, du hast das ganze Jahr über das Gefühl: So richtig viel habe ich da in dem Bereich jetzt nicht getan. Aber wenn du dich am Jahresende hinsetzt und dann mal wirklich Revue passieren lässt, sagst du: „Ist ja doch eine ganze Menge passiert.“ Weil es dich unterbewusst steuert.
DIRK SCHMIDT: Ja. Das führt dich auf dem Weg zum Ziel dann auch. Arbeitest du da mit Bildern oder schriftlich?
PASCAL FEYH: Beides. Auch schriftlich, ich habe mir aber auch so ein kleines Buch gedruckt mit ein paar Visionsbildern drin, wo ich auch in dem Buch schon seit zwölf Jahren arbeite.
DIRK SCHMIDT: Ja. Also materielle Dinge sind da auch abgebildet?
PASCAL FEYH: Ja, klar. Zum Beispiel bei Finanzen oder-, da sind auch materielle Dinge abgebildet.
DIRK SCHMIDT: Und deine Erfahrungen damit nach zwölf Jahren?
PASCAL FEYH: Es klappt. Also das funktioniert. Ist irre, was sich da tut, irre. Wahnsinn.
DIRK SCHMIDT: Das unterschätzen ja viele.
PASCAL FEYH: Natürlich. Das ist ja genau wie Tagebuch schreiben. Wenn du mal in den Krisen schreibst: „Ich weiß nicht weiter.“ und so. Und dann liest du nach ein paar Jahren. Dann sagst du-.
DIRK SCHMIDT: Musst du drüber lachen oder-?
PASCAL FEYH: Ja, natürlich.
DIRK SCHMIDT: Und es ist dein Leben, das da steht.
PASCAL FEYH: Genau.
DIRK SCHMIDT: Ja, vielen Dank, dass ich da sein durfte, Pascal.
PASCAL FEYH: Danke, dass du da warst, Dirk.
DIRK SCHMIDT: Danke schön.
PASCAL FEYH: Vielen Dank.
DIRK SCHMIDT: Hat Spaß gemacht.
PASCAL FEYH: Danke.
DIRK SCHMIDT: Danke.
DIRK SCHMIDT: Das war das spannende Interview mit Pascal Feyh. Weitere Informationen über Pascal findest du, wie immer, in der Podcast-Beschreibung. Meine Bitte: Wenn dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir eine Fünf-Sterne-Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir. Und nun vielen lieben Dank, dass du dabei warst. Und wir hören uns in der nächsten Folge wieder, dein Dirk.